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Aktuell
Schwedens Urwälder
ROBIN WOOD und 4.600 BürgerInnen fordern: Einschlag-Moratorium für die letzten naturnahen Waldgebiete Schwedens!
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 12.1.15
Robin Wood hat heute im schwedischen Forstministerium in Stockholm rund
4.600 Appelle von BürgerInnen aus Deutschland für den Erhalt der letzten
naturnahen Wälder in Schweden übergeben. „Seit einem Vierteljahrhundert
kämpfen wir dafür, dass in Schweden kein ursprünglicher Wald zerstört
wird. Es ist nicht hinnehmbar, dass Schweden dies noch immer nicht
sichergestellt hat“, sagt Robin Wood-Waldreferent Rudolf Fenner.
Deutschland ist der größte Abnehmer schwedischer Waldprodukte. Allein
mehr als zwanzig Prozent der Zellstoff-Fasern im Papier, das in
Deutschland verbraucht wird, stammen aus Schweden auch aus den letzten
ursprünglichen Wäldern.
In Schweden gibt es inmitten ausgedehnter, monotoner Industrieforste nur
noch etwa zehn Prozent ursprüngliche oder zumindest naturnah erhaltene
Waldgebiete. Nur rund vier Prozent der produktiven Wälder sind
gesetzlich geschützt obwohl nationale und internationale Umwelt- und
Naturschutzorganisationen seit rund 25 Jahren dafür streiten. Allen
übrigen schützenswerten Waldgebieten droht der Kahlschlag, was die jetzt
schon erschreckend lange Rote Liste der bedrohten, im Wald lebenden
Tier- und Pflanzenarten weiter verlängern würde.
Waldbesitzer dürfen in Schweden auch Waldbestände abernten, die für den
Schutz der natürlichen Vielfalt wertvoll sind es sei denn, der Staat
kompensiert ihnen den wirtschaftlichen Verlust. Die neue, seit rund
einem Jahr amtierende Regierung aus Sozialisten und Grünen will zwar
nach eigenem Bekunden dafür sorgen, dass kein schutzwürdiger Wald mehr
gefällt wird. Noch ist aber unklar, wie sie das durchsetzen will. Der
Etat für den Waldschutz reicht trotz einer Erhöhung bei weitem nicht
aus, um entsprechende Kompensationszahlungen zu leisten.
Die im staatlichen Auftrag arbeitende Umweltschutzagentur
Naturvårdsverket hat bislang etwa 880.000 Hektar Waldgebiete mit hohem
Schutzwert dokumentiert, die noch keinen legalen Schutzstatus besitzen.
Die Agentur schätzt, dass insgesamt bis zu 1,5 Millionen Hektar
schützenswerte Waldgebiete ohne Schutz dastehen.
„Robin Wood setzt darauf, dass öffentlicher Druck aus Deutschland die
schwedische Regierung dazu bewegt, einen Einschlag-Stopp durchzusetzen“,
so Fenner. „Forstminister Sven-Erik Bucht ist gefordert, die Zerstörung
der schützenswerten Wälder jetzt zu stoppen.“
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