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Aktuell
RoWo-Protest zu Tasmanien
Keine Urwaldriesen zu Hackschnitzeln
ROBIN WOOD-Aktion vor der australischen Botschaft gegen die Abholzung
der Urwälder auf Tasmanien
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 18.2.10
Mitglieder der Umweltorganisation ROBIN WOOD haben heute vor der
australischen Botschaft in Berlin dagegen protestiert, dass die letzten
Urwälder Tasmaniens abgeholzt und zu Holzhackschnitzeln für die Energie-
und Papierwirtschaft verarbeitet werden. Kostümiert als Bäume und
Kängurus platzierten die UmweltschützerInnen ein Transparent mit der
Aufschrift „Protect Tasmanias unique forests“ („Schützt die
einzigartigen Wälder Tasmaniens“) vor dem Botschaftsgebäude. Außerdem
übergaben sie einen Protestbrief an den australischen Premierminister
Kevin Rudd, den rund sechseinhalb Tausend BürgerInnen im Rahmen einer
ROBIN WOOD-Aktion in den letzten beiden Monaten unterschrieben hatten.
Auch neun weitere deutsche Umwelt- und Naturschutzorganisationen
unterstützen die ROBIN WOOD-Initiative und fordern einen umfassenden
Schutz für die Urwälder Tasmaniens.
Die ursprünglichen Wälder der im Süden Australiens gelegenen
tasmanischen Insel sind in mehrfacher Hinsicht einzigartig: Sie sind
geprägt von zahlreichen, erdgeschichtlich sehr alten Baumarten, die nur
auf Tasmanien vorkommen. Dort wächst die größte Laubbaumart der Welt,
der Riesen-Eukalyptus, der über 100 Meter hoch wird. Im Nordwesten der
Insel befindet sich das größte nicht-tropische Regenwaldgebiet der
Südhemisphäre. Außerdem zeichnen sich die tasmanischen Wälder dadurch
aus, dass sie deutlich mehr Kohlenstoff speichern als die meisten
anderen Waldgebiete der tropischen und gemäßigten Klimazone.
Trotz dieser Einzigartigkeit ist der größte Teil dieser Wälder nicht
geschützt, weite Teile sind bereits zerstört. Sie wurden in den letzten
Jahrzehnten hauptsächlich in Holzplantagen mit Kiefern- oder
Eukalyptus-Monokulturen umgewandelt. Noch existieren mehr als eine
Million Hektar ungeschützte Urwaldgebiete. Ihnen droht die Abholzung und
Verarbeitung zu Holzhackschnitzeln für die Papier- und Energiewirtschaft.
ROBIN WOOD fordert gemeinsam mit deutschen und australischen
Umweltorganisationen wie der Wilderness Society, dass Premierminister
Kevin Rudd die weltweite Bedeutung dieser einzigartigen Urwälder im
südlichsten, australischen Bundesstaat anerkennt und sie unter
umfassenden Schutz stellt.
„Wir fordern Premierminister Kevin Rudd auf: Retten Sie die tasmanischen
Urwälder!“, sagt Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD. „Das wäre
ein überzeugender, konkreter Beitrag der australischen Klima- und
Umweltpolitik im Jahr der Artenvielfalt und nach dem kläglichen
Scheitern der Klimakonferenz in Kopenhagen.“
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