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Aktuell
Umweltgenehmigung für Belo Monte
Brasilien: Teilgenehmigung für Mega-Staudamm bringt isoliertes Volk in
große Gefahr
Gesellschaft für bedrohte Völker Pressemitteilung, 27.1.11
Mit Bestürzung hat die Gesellschaft für bedrohte Völker (GfbV) auf die
Entscheidung der brasilianischen Umweltbehörde IBAMA reagiert, eine
Teilgenehmigung für Vorarbeiten zur Errichtung eines riesigen Staudamms
am Xingu-Fluss zu erteilen. "Dadurch gerät ein kleines isoliertes indianische
Volk in dem Projektgebiet in große Gefahr, denn den Kontakt mit
Bauarbeiten und Siedlern werden diese Menschen nicht überleben", sagte
die GfbV-Referentin für indigene Völker (Ureinwohner), Yvonne Bangert am
Donnerstag in Göttingen. "Diese indigene Gemeinschaft, die in freiwilliger
Isolation lebt, braucht ein sicheres Rückzugsgebiet." Die Umweltbehörde hat
dem Betreiberkonsortium des Belo Monte-Staudammprojekts, Norte
Energia (NESA), am Mittwoch die Teilgenehmigung unter anderem für
Rodungsarbeiten und den Bau von Zugangsstraßen erteilt, obwohl Norte
Energia Auflagen im sozialen und Umweltbereich nicht erfüllt und das
Umweltrecht Brasiliens den Mechanismus der Teilgenehmigung gar nicht
vorsieht.
Recherchen der GfbV-Mitarbeiterin Rebecca Sommer in Brasilien im Herbst
2010 hatten die Gefährdung der im Einzugsgebiet des Xingu lebenden
indigenen Völker und insbesondere des kleinen isoliert lebenden Volkes
nachgewiesen. Die GfbV hatte daher gemeinsam mit der brasilianischen
Ethno-Umweltorganisation KANINDE und elf weiteren
Nichtregierungsorganisationen eine Sammelklage bei der
Bundesanwaltschaft (Ministério Publico Federal) von Pará eingereicht, damit
sie den Bau des Belo Monte-Staudamms unterbindet.
Der überraschenden Zustimmung der IBAMA, mit den Bauarbeiten zu
beginnen, ging der Rücktritt ihres Präsidenten am 13. Januar voraus. Er
wurde vom Ministerium für Bergbau und Energie sowie der Präsidentin
Brasiliens Dilma Rousseff massiv unter Druck gesetzt, von seiner kritischen
Haltung gegenüber dem Megaprojekt abzurücken.
Die Ureinwohner wurden über die Folgen des Projekts auf ihre
Lebensgrundlagen nicht umfassend informiert und nie um ihr Einverständnis
zur Errichtung des Dammes gebeten. Dazu ist Brasilien im Rahmen
internationaler Verträge nach GfbV-Angaben jedoch verpflichtet. Der
Staudamm würde eine Fläche von etwa der Größe des Bodensees unter
Wasser setzen. Rund 20.000 Indianer würden ihre traditionelle
Lebensgrundlage verlieren.
In vielen an das Projekt angrenzenden Indianerreservaten vermuten
Geologen große Rohstoffvorkommen. Laut Umweltverträglichkeitsbericht für
den Belo Monte-Staudamm, der vom staatlichen Energiebetrieb Eletrobrás
verfasst wurde, haben zahlreiche Unternehmen bereits auf rund 63 Prozent
der Gesamtfläche der Indianerreservate Genehmigungen für die Suche
nach Bodenschätzen beantragt. Die Indianer selbst wurden darüber bislang
weder informiert, noch haben sie einem künftigen Rohstoffabbau in ihrem
Siedlungsgebiet zugestimmt.
"Damit ist Amazonien am Ende"
APA; 27. Jänner 2011, 18:34
Grünes Licht gibt es für die Rodung von rund 240 Hektar Wald für das Belo-Monte-Wasserwerk am Xingu in Brasilien. (...)
http://derstandard.at/1295571029457/Belo-Monte-Wasserwerk-Damit-ist-Amazonien-am-Ende
Handys und Autos gegen Zustimmung zu Belo Monte
Blickpunkt Lateinamerika, 26.1.11
Die sozialen Bewegungen des Bundesstaates Para werfen der brasilianischen Regierung, der Indigenenbehörde FUNAI und dem Konzern Norte Energía vor, die Zustimmung zum umstrittenen Staudamm von Belo Monte mit Sachgeschenken an die Mitglieder der „Vereinigung Indigener aus Altamira“ (AIMA) erkaufen zu wollen. Dies geht aus einer Erklärung hervor, die von den sozialen Bewegungen des Bundesstaates Para am 25. Januar veröffentlicht wurde.(...)
http://www.blickpunkt-lateinamerika.de/index.php/sID/f83af873a072f4996763c2e656c8921e/lan/de/xtra/ce006c313c57a37258d2ac8202abf12e/msg/83218c9cb120f4f5014cc89842fd6b1b/itt/Brasilien/index.html
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