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Aktuell
Biosphärenreservat in Äthiopien
NABU weiht UNESCO-Biosphärenreservat in Äthiopien ein
Tschimpke: Ursprungsregion des Wildkaffees endlich unter Schutz
NABU Pressemitteilung, 22.3.11
Bonga/Äthiopien - Gemeinsam mit dem Staatspräsidenten Girma Wolde
Giorgis, äthiopischen Ministern, und weiteren hochrangigen Vertretern
aus Politik und Wirtschaft hat der NABU heute in Bonga eines der ersten
UNESCO-Biosphärenreservate Äthiopiens eingeweiht. Das Kafa
Biosphärenreservat in der Ursprungsregion des Arabica-Kaffees ist mit
rund 760.000 Hektar etwa halb so groß wie Schleswig-Holstein und zu
einem Großteil mit Bergnebelwäldern bedeckt, die wilden Kaffee
beherbergen. Im Juni 2010 wurde das Gebiet in das weltweite
Biosphärenreservats-Netzwerk der UNESCO aufgenommen.
Der NABU, der im Rahmen eines Gemeinschaftsprojekts
(Public-Private-Partnership-Projekt) mit Partnern wie der Deutschen
Stiftung Weltbevölkerung, der Deutschen Gesellschaft für Internationale
Zusammenarbeit, GEO schützt den Regenwald e.V. und Original Food für die
Einrichtung des Biosphärenreservats zuständig war, nutzte die
Veranstaltung auch als Reiseziel für die Mitglieder der
NABU-Unternehmerinitiative. Daher waren unter vielen anderen
internationalen Gästen auch Vertreter deutscher mittelständischer
Unternehmen bei der Einweihung zugegen. Ein Besuch bei den Waldbauern,
die über ihr Leben mit dem Wildkaffee erzählen, sowie die Besichtigung
der Weiterverarbeitungsstationen des Kaffees brachten den Besuchern die
Einzigartigkeit der Region näher und zeigten erfolgreiche Beispiele für
Regionalentwicklung auf.
NABU-Präsident Olaf Tschimpke zeigt sich trotz des Erfolges besorgt
über die Zukunft der wertvollen Wälder Äthiopiens, denn Investoren
für Monokulturen, zunehmende Wetterextreme wie Hitzeperioden und
Starkregenfälle und stetiges Vorrücken der Bevölkerung setzen die alten
Bergnebelwälder zunehmendem Druck aus. „Die Anerkennung der Region durch
das UNESCO-Logo kann nur wirksam sein, wenn das Biosphärenreservat mehr
als ein 'Papiertiger' wird. Die Region muss sich nachhaltig entwickeln
und gleichzeitig ihre natürlichen Schätze erhalten“, so Tschimpke. Um
diese Ziele langfristig zu unterstützen, baut der NABU unter anderem mit
Mitteln der Internationalen Klimaschutzinitiative des
Bundesumweltministeriums beispielsweise eine Infrastruktur für
Naturtourismus auf, fördert eine starke Schutzgebietsverwaltung und
Umweltbildungskonzepte und versucht den Erhalt des Waldes durch
Aufforstung und effiziente Technik und Nutzungsform von Brennmaterial zu
sichern.
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