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Aktuell
Amazonasentwaldung steigt weiter
Zum Internationalen Tag der indigenen Völker am 9. August 2011:
Lebensgebiete der indigenen Völker in Amazonien werden weiter zerstört
Klima-Bündnis Pressemitteilung, 5.8.11
Aktuelle Daten des brasilianischen Instituts für nationale Raumforschung (INPE) zeigen für
Juni eine Steigerung der Waldzerstörung in Amazonien um 30 Prozent gegenüber dem
gleichen Monat im Vorjahr. Über 312 Quadratkilometer wurden abgeholzt. Das entspricht der
Fläche der Stadt München.
In Kopenhagen hatte Brasilien noch angekündigt, dass die Emissionen aus der
Waldzerstörung um 80 Prozent bis 2020 vermindert werden sollen. Vor einigen Wochen
wurde jedoch ein Gesetz im Parlament verabschiedet, dass die Schutzflächen reduziert und
eine Amnestie für illegale Landnahme vorsieht. Ursache für diese Zerstörungen ist vor allem
die Ausweitung von Flächen für Rinderzucht und der Anbau von Soja für den Export. Aber
auch Großprojekte und Infrastrukturmaßnahmen dringen immer weiter in den Regenwald
vor.
Betroffen von den Zerstörungen ihrer Lebensgebiete sind vor allem dort lebende indigene
Völker und Gemeinschaften von Kautschukzapfern, Kleinbauern und Flussanwohner. Sie
werden von ihren Gebieten vertrieben wie z.B. durch das geplante Staudammprojekt von
Belo Monte im brasilianischen Bundesstaat Pará. Dort müssen 20.000 bis 50.000 Menschen
umgesiedelt werden, weil große Flächen überflutet werden.
Die COICA, der Kooperationspartner des Klima-Bündnis, veranstaltet in Manaus im August
eine internationale Konferenz zur Bedeutung der Regenwälder. Damit werden die
unterschiedlichen Partnerorganisationen stärker vernetzt und die Unterstützung der
indigenen Organisationen verbessert. Vor allem das Thema REDD (Instrument zur
Reduktion von Emissionen aus Waldzerstörung)(*) steht auf der Agenda. Viele indigene
Gemeinden werden bereits jetzt, vor der offiziellen Einführung eins REDD-Mechanismus, von
Unternehmen aufgesucht. Diese versuchen mit großen Geldversprechen Verträge
abzuschließen, um sich dadurch die Rechte zur Vermarktung des Kohlenstoffes in den
Wäldern in den indigenen Territorien zu sichern.
Das Klima-Bündnis wird ebenfalls an der Konferenz teilnehmen und berichten, was die
Mitgliedskommunen in verschiedenen europäischen Ländern schon tun, um einen lokalen
Beitrag nicht nur zum Schutz des Klimas, sondern auch des Regenwaldes zu erbringen.
(*) REDD (Reducing Emissions from Deforestation and Degradation) ist ein in den
internationalen Klimaverhandlungen befindliches Finanzierungsinstrument, das auf der
Funktion von Wäldern als Kohlenstoffspeicher in den globalen Stoffkreisläufen basiert. Dem
in den Wäldern gespeicherten Kohlenstoff wird im REDD-Modell ein monetärer Wert
gegeben. Dadurch sollen Wälder bei wirtschaftlichen Entscheidungsprozessen eine
Gewichtung bekommen. Derzeit ist REDD ein Sammelbegriff einer Vielzahl unterschiedlicher
Vorstellungen, die aber an keinen bestimmten Mechanismus gebunden sind und in ihrer
detaillierten Ausgestaltung recht unterschiedlich sind. (Quelle Wikipedia)
Abholzung des Regenwaldes verstärkt sich weiter
(sda) - 3. August, 2011
http://www.schweizerbauer.ch/htmls/artikel_25569.html
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