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Aktuell
Regenwaldabholzung in Kamerun
Kameruner kämpfen um ihre biologische Schatzkammer
Gemeinsam mit internationalen NGOs gegen Regenwaldabholzung durch US-Unternehmen
SAVE Wildlife Conservation Fund Pressemitteilung, 29.6.12
Schon über ein Jahr protestieren die Menschen am Golf von Guinea gegen die Abholzung von 70.000 Hektar Regenwald durch das US-Unternehmen Herakles aus New York.
Die Herakles-Tochterfirma SGSOC plant, im Südwesten Kameruns einen Hotspot der Artenvielfalt zu zerstören um an dieser Stelle eine riesige Palmölplantage zu erreichten: inmitten von vier Naturschutzgebieten, die dann durch die Plantage voneinander isoliert würden.
Trotz zahlreicher internationaler Proteste durch den SAVE Wildlife Conservation Fund und andere namenhafte NGOs wie den WWF und Greenpeace und trotz mehrerer einstweiliger Verfügungen über einen sofortigen Rodungsstopp und trotz eines Schreibens elf renommierter Wissenschaftler konnten die Pläne bis heute nicht gestoppt werden. Die Liste der Kritikpunkte wächst und wächst: mangelhafte Umweltverträglichkeitsstudie, fehlende Sozialverträglichkeit und Verstoß gegen die Kriterien des Runden Tisches für nachhaltiges Palmöl RSPO, bei dem der US-Investor Antrag auf Mitgliedschaft stellt. Und nicht zuletzt Landraub.
Aktuell kämpft SAVE gemeinsam mit den Partner-NGOs für den Ausschluss des Unternehmens vom Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO) und den Stopp der Rodungen. Bereits zahlreiche Verstöße gegen die RSPO-Kriterien konnten nachgewiesen werden.
Der RSPO hat bereits reagiert: Er gibt Herakles / SGSOC bis zum 8 Juli Zeit, sich gemeinsam mit den NGOS auf einem Kompromiss zu einigen. Diese aber lehnen aufgrund der massiven Regelverstöße einen Kompromiss ab. „Eine solche Plantage inmitten der artenreichsten und ältesten Regenwälder dieses Planeten darf nicht zugelassen werden und schon gar kein Nachhaltigkeits-Siegel verliehen bekommen“, so Lars Gorschlüter vom SAVE Wildlife Conservation Fund.
Die Organisationen verlangen einen Stopp des Projektes und fordern den RSPO erneut und mit Nachdruck auf, das Unternehmen vom Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl auszuschließen.
Parallel dazu mehrt sich auch der Protest in der Bevölkerung: „SGSOC raus!“ „Keine Ölpalmplantagen auf unserem Land!“ Diese Sprüche schmücken die grünen T-Shirts der Dorfbewohner am Rande des Korup Nationalparks. Damit wehren sie sich vehement gegen Urwaldzerstörung, Landraub, Umweltverbrechen und Verstoß gegen Menschenrechte durch die US-Firma Herakles.
Als vor Kurzem der Gouverneur eins der Dörfer besuchte, wurde er gleich am Dorfeingang mit einem großen Transparent empfangen, auf dem zu lesen war „Wir sagen NEIN zu SGSOC /Herakles Farms.“
Enorm viel Kraft gibt den Menschen aber das internationale Interesse und die Rückendeckung durch mehrere große internationale NGOs wie den SAVE Wildlife Conservation Fund. Als Nächstes soll der Protest ausgeweitet werden, eine große Aufklärungskampagne in allen betroffenen Dörfer ist geplant.
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