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Indonesien leugnet Existenz von Indigenen

Indonesien streitet indigene Bevölkerung ab

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 1.10.12

Auf die Empfehlung der UN, die Rechte seiner indigenen Bevölkerung anzuerkennen, erklärte die Regierung von Indonesien, dass in dem Land keine indigenen Völker leben würden. Tatsächlich sind auf dem indonesischen Staatsgebiet geschätze 50 bis 70 Millionen Angehörige indigener Völker beheimatet.

Gegenüber dem United Nations Periodic Review, einer alle vier Jahre stattfindenden Untersuchung zur Menschenrechtssituation aller Staaten, erklärte Indonesien im September, dass “die Regierung von Indonesien den Schutz und die Förderung indigener Völker weltweit unterstützt … Indonesien selbst jedoch die Anwendung des Konzeptes indigener Völker [im Land] nicht anerkennt”.

Der UN-Bericht hatte Indonesien empfohlen, die Ratifizierung der ILO-Konvention 169 in Betracht zu ziehen. ILO 169 ist das einzige verbindliche internationale Abkommen zum Schutz indigener und tribaler Völker. Der UN-Report empfahl ebenso, dass Indonesien die Rechte indigener Völker sichern sollte, speziell die Rechte, die ihr Land und ihre Ressourcen betreffen. Indonesiens Weigerung, die Existenz indigener Völker innerhalb seines Staatsterritoriums anzuerkennen, erfolgte als Reaktion auf diese Empfehlungen.

Survival International glaubt, dass der indonesische Staat seine indigenene Bevölkerung schlechter behandelt als jedes andere Land. Dies betrifft insbesondere die Bevölkerung in West-Papua, wo Tötungen, Folter und Vergewaltigungen an der indigenen Bevölkerung an der Tagesordnung sind. Selbst die Zahl von 100.000 Menschen, die seit 1963 getötet worden sein sollen, ist nur eine zurückhaltende Schätzung.

Die Verleugnung der Existenz indigener Völker in Indonesien ist symptomatisch für die vollständige Missachtung ihrer Rechte durch die Regierung. Indonesiens Präsident, Susilo Bambang Yudhyoyono, wird am 31. Oktober 2012 für einen Staatsbesuch nach Großbritannien reisen.




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