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Aktuell
Strafen wegen Palmöl-Protest?
ROBIN WOOD-AktivistInnen wehren sich gegen Strafen für Palmöl-Protest
bei Wilmar
Prozess-Termin vor dem Amtsgericht Brake: 2. September 2013
ROBIN WOOD-Pressemitteilung, 20.6.13
Während der Wilmar-Konzern den Raubbau in den Tropen für Palmöl
fortsetzt, werden ROBIN WOOD-AktivistInnen für ihren Protest mit
Geldstrafen bedroht. Acht UmweltschützerInnen, die sich im September
2012 an einer Aktion vor der Palmöl-Raffinerie von Wilmar in Brake
(Landkreis Wesermarsch) beteiligt hatten, haben inzwischen Strafbefehle
bekommen. Sie sollen angeblich zwei Mitarbeiter einer
Dienstleistungsfirma für einige Stunden daran gehindert haben, mit ihrem
PKW das Werksgelände zu verlassen. Alle AktivistInnen haben Widerspruch
gegen die Strafbefehle eingelegt. Über den ersten dieser Widersprüche
wird am 2. September vor dem Amtsgericht Brake verhandelt.
Am 17. September 2012 hatten ROBIN WOOD-AktivistInnen über die Zufahrt
zur Wilmar-Fabrik ein Banner gespannt mit der Aufschrift: „Wilmar
Raffinierte Zerstörung und Vertreibung Kein Palmöl aus Raubbau!“
Außerdem waren einige von ihnen auf dort postierte Dreibeine geklettert
und hatten Beton-Pyramiden auf die Fahrbahn gestellt. Mit der Aktion
wollten sie öffentlichkeitswirksam gegen Regenwaldzerstörung und
Vertreibung für Palmöl protestieren und Wilmar zur Abkehr vom
Raubbau-Palmöl bewegen.
Seit den achtziger Jahren boomt der Markt für Palmöl. Es steckt in fast
jedem zweiten Supermarkt-Produkt von Margarine über Tütensuppe bis zur
Eiscreme. Der wachsende Konsum solcher Fertigprodukte heizt die
Nachfrage nach dem billigen Fett weiter an. Die Folgen sind Landraub und
Vertreibung, Kahlschlag im Regenwald sowie Klimaschäden. Einer der
größten Profiteure dieses dreckigen Geschäfts ist Wilmar.
Wilmar International (Jahresumsatz 2012: rund 34 Milliarden Euro) ist
weltweit der größte Eigentümer von Palmöl-Plantagen sowie der größte
Veredler von Palmöl in Indonesien und Malaysia. Rücksichtslos geht er
gegen Natur und Menschen vor. Davon konnte sich auch die Aktivistin Sara
ein Bild machen, die im Oktober 2011 mit ROBIN WOOD auf Recherchereise
in Indonesien war und sich danach auch an der Protestaktion in Brake
beteiligte. „Es war erschütternd, mit den Menschen in Indonesien zu
sprechen, die Opfer der Palmöl-Industrie geworden sind. Manche haben
alles verloren, sie werden bedroht und wissen nicht, wie es weitergehen
soll“, erzählt sie. „Ich möchte den Menschen in Europa deutlich machen,
was am anderen Ende der Welt für Grausamkeiten geschehen, damit wir hier
Margarine auf unserem Brot essen können.“
Da in Südostasien die Flächen knapp werden, expandiert Wilmar seit
einiger Zeit auch in Afrika. So ist der Konzern an einem internationalen
Gemeinschaftsunternehmen beteiligt, das auf Kalangala Island in Uganda
bereits eine Fläche von rund 6.500 Hektar Wald- und Farmland in
Palmölplantagen umgewandelt hat. Bauern und ihre Familien wurden von
ihrem Land vertrieben, ohne sie zu entschädigen. Auch auf umliegenden
Inseln laufen bereits Rodungsarbeiten. Das Vorgehen verstößt gegen
nationale Umweltgesetze sowie gegen die Verfassung und zeigt, wie
bitter notwendig Proteste gegen Wilmar bleiben.
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