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Aktuell
IKEA reagiert auf Kritik
IKEA reagiert auf ROBIN WOOD-Kritik
Einrichtungshaus will sein Papershop-Sortiment auf FSC- oder
Recycling-Papierprodukte umstellen
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 18.12.13
Nach der Kritik von ROBIN WOOD am Papier aus Tropenwaldzerstörung bei
IKEA hat das Einrichtungshaus Konsequenzen angekündigt: Bis Ende Mai
2014 soll die Herstellung „des gesamten Papershop-Sortiments“ auf
„vollständig FSC-zertifizierte Holz- oder Altpapier-Rohstoffquellen“
umgestellt werden. Das teilte Anders Hildeman, Global Forestry Manager
bei IKEA, ROBIN WOOD schriftlich mit, nachdem die Umweltorganisation
Ergebnisse von Faseranalysen veröffentlicht hatte. ROBIN WOOD wertet
dies als ersten Schritt in die richtige Richtung und mahnt weitere
Nachbesserungen sowie einen Aktionsplan zur konsequenten Umsetzung der
verbesserten Papierpolitik an.
„IKEA hat offenbar erkannt, dass sie ihren Papier-Einkauf verbessern
müssen. Das ist gut so. Wir vermissen aber weiterhin eine klare
Bevorzugung von Produkten aus Recyclingpapier“, sagt Rudolf Fenner,
Waldreferent bei ROBIN WOOD.
Produkte aus Altpapier verbrauchen weit weniger Holz-, Wasser- und
Energie-Ressourcen als Papiere, die aus frischem Zellstoff hergestellt
sind. Die Herstellung FSC-zertifizierter Papiere dagegen schont keine
einzige dieser Ressourcen, sondern bestätigt lediglich die Einhaltung
sozialer und ökologischer Mindeststandards bei der Wald- und
Plantagenwirtschaft, aus der der eingesetzte Holzrohstoff stammt.
Eine verbesserte Papier-Politik bei IKEA sollte konsequenterweise zudem
nicht nur für das Papershop-Sortiment gelten, sondern für den gesamten
Papier-Bereich, also etwa auch für Verpackungen und Kataloge sowie
Papiere zur internen und externen Kommunikation. Daher hat ROBIN WOOD
IKEA aufgefordert, offen zu legen, woher die Rohstoffe für sämtliche
Papiere stammen und darzulegen, wann auch diese Papiere vollständig auf
recycelte oder zumindest FSC-zertifizierte Faserherkünfte umgestellt
sein werden. „Erst dann“, so Fenner, „wird sichtbar, wie glaubwürdig
IKEAs Papierpolitik tatsächlich ist.“
IKEA ist zudem bislang eine Erklärung schuldig geblieben, wie es trotz
angeblich dokumentierter und überwachter Rohstofflieferketten zur
Verarbeitung von Tropenwaldholz in seinen Papierwaren kommen konnte.
Auch einen Zeit- und Aktionsplan, wie innerhalb der nächsten sechs
Monate die vollständige Umstellung des Papershops auf recycelte oder
FSC-zertifizierte Papierprodukte vonstatten gehen soll, hat IKEA bislang
nicht vorgelegt.
ROBIN WOOD wird daher weiterhin auf konsequent ökologische
Papier-Standards bei IKEA und nachprüfbare Maßnahmen zu deren Umsetzung
drängen.
ROBIN WOOD hatte Papierwaren von IKEA stichprobenartig untersuchen
lassen und die Ergebnisse am 20. November 2013 veröffentlicht. Die
Analysen hatten ergeben, dass die meisten der untersuchten Produkte
Zellstoff aus Südostasien enthielten. Dort werden die letzten
Tropenwälder kahlgeschlagen und Menschen von ihrem Land vertrieben, um
neue Plantagen für die Zellstoff- und Palmöl-Industrie anzulegen. In
Papieren aus der Produktreihe „Särskild“ hatten von ROBIN WOOD
beauftragte Spezial-Labore auch Zellstofffasern aus tropischen
Naturwäldern gefunden.
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