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Aktuell
Indonesien: Foltermord für Biodiesel (mit AKTION)
Mord für EU-Biodiesel: Stoppen Sie das, Herr Gabriel!
"Rettet den Regenwald" Pressemitteilung, 7.3.14
Der Ureinwohner Pujiono wurde von Söldnern in die örtliche Ölmühle in der Provinz Jambi verschleppt und zu Tode gefoltert. An den Händen trug er Handschellen, seine Füße waren zusammengebunden, als er von der Palmöl-Firma Asiatic Persada in ein Krankenhaus gebracht wurde. Dort wurde er offenbar nicht entsprechend seiner Verletzungen behandelt und starb.
Feri Irawan sagt: „Es herrscht Krieg, ein Krieg, den niemand von uns wollte." Es wird geschossen, Menschen werden krankenhausreif geschlagen. 2000 Söldner und Sicherheitskräfte, die von Asiatic Persada bezahlt worden seien, stehen den Einheimischen gegenüber.
Feri Irawan hat die Leiche von Pujiono aus dem Krankenhaus geholt und den Mord bei der Polizei angezeigt. „Wir geben nicht auf“, betont er. „Morgen gehen wir wieder los, ohne Waffen. Viele von uns kommen zu Fuß, unserer Kinder sind barfuß. Wir sind über tausend Leute.“
Damit spitzt sich der jahrelange Kampf der Waldnomaden vom Volk der Suku Anak Dalam auf Sumatra dramatisch zu. Im Dezember vergangenen Jahres waren 500 Familien vor Soldaten geflohen und hatten vor dem Gouverneurspalast in der Provinzhauptstadt Zuflucht gesucht. Nachdem sie von dort vertrieben wurden, hinderte der Palmöl-Konzern Asiatic Persada sie daran, auf ihr Land zurückzukehren. Ende Februar kam es zur Konfrontation mit der Polizei.
Der Kampf um das Land der Waldnomaden steht im Zusammenhang mit der Biodiesel-Politik der EU und der Bundesregierung. Ein Großteil des Pflanzenöls, das dem Diesel beigemengt werden muss, stammt von den Palmöl-Plantagen Indonesiens.
Herr Minister Gabriel, beenden Sie angesichts der eskalierenden Gewalt endlich Ihre Biodiesel-Politik!
Weitere Infos und AKTION
Regenwaldzerstörung: Protest gegen Procter & Gamble
Greenpeace-Online, 5.3.14
Die Führungsetage von P&G in Cincinnati im US-Bundesstaat Ohio erhielt Besuch der etwas anderen Art: Neun Greenpeace-Aktivisten, einer von ihnen im Tigerkostüm, entrollten an den beiden Türmen des amerikanischen Firmensitzes zwei fünfzehn Meter hohe Banner. Sie protestierten damit gegen die Raubbau-Praxis zweifelhafter Palmölproduzenten, von denen P&G Palmöl bezieht.
Auf den Bannern ist die eindeutige Botschaft an den Hersteller des allseits bekannten Schuppenshampoos zu lesen: "Head & Shoulders - setzt das Überleben der Tiger nicht länger aufs Spiel" und "Head & Shoulders - vernichtet Schuppen & Regenwald".
"P&G kauft Palmöl, das auf Kosten des Regenwaldes produziert wird und stellt daraus Produkte des täglichen Lebens wie Head & Shoulders, Ariel oder Gillette Rasierschaum her. Mit rund 460.000 Tonnen jährlich ist Procter & Gamble einer der größten Palmöl-Abnehmer weltweit und muss sich seiner Verantwortung für die Umwelt endlich stellen", so Gesche Jürgens, Waldexpertin bei Greenpeace.
Bisher verweist P&G lediglich auf die Mitgliedschaft im Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl (RSPO). Doch dieser Standard reicht bei weitem nicht aus. Viele große Firmen haben sich vom Raubbau an den Regenwäldern bereits weiter distanziert: Nestlé, Unilever, L'Oréal und Ferrero haben sich über RSPO hinaus ehrgeizigere Waldschutzziele gesetzt. Nun muss Procter & Gamble endlich nachziehen.
Gier nach billigem Palmöl gefährdet die Heimat der letzten Orang-Utans
Greenpeace zeigt in einem neuen Video die versteckte Rolle, die der Konzernriese bei der Zerstörung der indonesischen Wälder spielt. Der Clip greift das aktuelle „Danke Mama“-Werbevideo satirisch auf, das Procter & Gamble während der Olympischen Spiele auch in den deutschen Medien platzierte.
Mit den Regenwäldern schwindet auch der Lebensraum der letzten rund 7.300 verbliebenen Orang-Utans. In Kalimantan ist die Zerstörung ihres Lebensraums besonders signifikant. Dort wurden allein zwischen 2009 und 2011 rund 141.000 Hektar bewaldete Orang-Utan-Habitate abgeholzt. Mehr als ein Drittel dieser Rodungen fand nachweislich in Lizenzgebieten von Palmöl-Konzessionshaltern statt. Greenpeace hat das Unternehmen P&G in den letzten Monaten wiederholt aufgefordert, auf Palmöl aus Regenwaldzerstörung zu verzichten. Bisher ohne Erfolg, obwohl sich mittlerweile auch die Kunden wehren. Doch Kritik von Konsumenten auf den Social-Media-Plattformen von P&G in Brasilien und auf den Philippinen, in der sie mit dem Raubbau konfrontiert wurden, löschte P&G.
Ehrenamtliche informieren über schmutziges Palmöl
Von Sara Westerhaus, Greenpeace-Online, 8.3.14
Produkte ohne Palmöl: Das fordern ehrenamtliche Greenpeace-Aktivisten in vielen deutschen Städten. Palmöl wird in zahlreichen Produkten von Procter & Gamble eingesetzt. Greenpeace-Recherchen haben ergeben, dass der Konzern vorrangig von Produzenten kauft, die den Regenwald zerstören.
Darüber wollen die Aktivisten die Passanten informieren, welche vor Ort direkt die Greenpeace-Petition unterschreiben können. Anhand eines Stadtplans zeigen die Ehrenamtlichen beispielhaft die Fläche von vier Quadratkilometern, die in Indonesien täglich für den Anbau von Ölpalmplantagen zerstört wird. Die Greenpeace-Aktivisten wollen mit der Aktion auf die massive Umweltzerstörung aufmerksam machen.
„Die steigende Nachfrage nach Palmöl bedroht den Lebensraum der letzten Sumatra-Tiger. Gemeinsam mit Verbrauchern fordern wir von Procter & Gamble Produkte ohne schmutziges Palmöl“, sagt Gesche Jürgens, Waldexpettin bei Greenpeace.
Head & Shoulders vernichtet nicht nur Schuppen
Palmöl ist überall, er ist einer der wichtigsten Rohstoffe überhaupt. Ob in Schokoriegeln, Shampoo oder Seifen. Greenpeace-Recherchen haben ergeben, dass der Großkonzern Procter & Gamble dabei weltweit der größte Abnehmer von Palmöl ist. Rund 460.000 Tonnen Palm- und Palmkernöl verarbeitet Procter & Gamble jährlich. Wiederfinden lässt es sich beispielsweise im bekannten „Head & Shoulders“-Shampoo. Ein Report von Greenpeace zeigt, auf welchen Wegen das schmutzige Palmöl zu P&G gelangt.
Auf Anfrage von Spiegel Online am 25.2. verwies P&G lediglich auf die Mitgliedschaft im RSPO, dem sogenannten „Runden Tisch für nachhaltiges Palmöl“. Man habe sich zum Ziel gesetzt, bis 2015 „nur noch Palmöl einzusetzen, dessen nachhaltige und verantwortungsvolle Gewinnung bestätigt ist.“ Doch bisher bezog Procter & Gamble weniger als zehn Prozent des verwendeten Palm- und Palmkernöls aus RSPO-Zertifizierung. Greenpeace kritisiert die RSPO-Standards zudem als zu schwach; ein Greenpeace-Report von 2012 deckte auf, dass selbst RSPO-Mitglieder schützenswerte Wälder zerstören und Torfmoore trockenlegen.
Produziert wird das Palmöl hauptsächlich in Indonesien, die Europäische Union gehört zu den größten Importeuren. Doch die für die Produktion nötige Abholzung gefährdet den Lebensraum von Orang-Utans und den Sumatra Tigern. Die Austrocknung von Torfmooren, die Rodung von Wäldern und der Import setzen klimaschädliches CO2 frei. Es kommt zu Landraub und Vertreibung der lokalen Gemeinden. Genau auf diese Gefahren und Risiken möchten die Greenpeace-Ehrenamtlichen verweisen.
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