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Aktuell
Illegales Holz bei Fackelmann
Holz aus dubiosen Quellen
Haushaltswarenproduzent Fackelmann leugnet den Einsatz afrikanischer
Tropenhölzer
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 19.5.15
Der Haushaltswarenhersteller Fackelmann handelt mit Produkten, die
Tropenholz aus Afrika enthalten, deren legale Herkunft nicht belegt ist.
ROBIN WOOD entdeckte bei Testkäufen Messer und Pizzaheber, deren Griffe
aus afrikanischem Sapeli und Sipo bestehen. Beide Hölzer stehen auf der
Roten Liste der gefährdeten Arten und stammen aus dem tropischen Afrika
einer krisenreichen Region, in der nach Schätzungen von INTERPOL
zwischen 50 und 90 Prozent der Holzernte illegal geschlagen wird. ROBIN
WOOD fordert Fackelmann auf, die Produkte aus dem Sortiment zu nehmen
und auf den Einsatz von Tropenholz aus Raubbau zu verzichten. Um solche
Fälle künftig zu verhindern, setzt sich ROBIN WOOD dafür ein, dass die
Importvorschriften in der EU-Holzhandelsverordnung verschärft werden und
Holzart und -herkunft verbindlich am Produkt angegeben sein müssen.
ROBIN WOOD hatte die Fackelmann-Produkte am renommierten Thünen-Institut
untersuchen lassen und die Ergebnisse dem Hersteller mitgeteilt.
Trotzdem bestreitet Fackelmann bislang, mit afrikanischem Tropenholz zu
handeln. Vielmehr verwende man „lokales, südchinesisches Hartholz
(Kelong, eine lokale Baumart)“. Als Beleg leitete die Geschäftsführung
ein Schreiben ihres chinesischen Lieferanten an ROBIN WOOD weiter.
Außerdem erhielt die Umweltorganisation von Fackelmann ein Paket mit
angeblich chinesischen Kelong-Proben zugeschickt, die ROBIN WOOD
ebenfalls im Thünen-Institut analysieren ließ. Das wenig überraschende
Ergebnis: Auch dabei handelte es sich um die afrikanische Tropenholzart
Sapeli. Eine Holzart Kelong ist unter Holzfachleuten unbekannt.
„Alle hartnäckigen Beteuerungen von Fackelmann sind klar von einem
Bundesforschungsinstitut widerlegt. Fackelmann muss nun seinen Fehler
korrigieren und auf Tropenholz verzichten, es sei denn, ein
glaubwürdiges Zertifikat bestätigt die sozial und ökologisch
verträgliche Herkunft des Holzes“, sagt Tropenwaldreferentin Tina Lutz.
„Darüber hinaus brauchen wir klare gesetzliche Vorgaben, damit diese
krummen Geschäfte auf Kosten des Regenwaldes gestoppt werden.“
Wer Fackelmann-Produkte kauft, erfährt nichts über Art und Herkunft des
Holzes. „Auf den Verpackungen wird die Holzart nicht ausgelobt; der
Endverbraucher wird damit korrekt informiert“ heißt es in einem
Schreiben der Geschäftsführung an ROBIN WOOD eine eigentümliche Logik.
Fackelmann ist kein Einzelfall. Beim Verkauf von tropenholzhaltigen
Produkten werden VerbraucherInnen regelmäßig gar nicht, ungenau oder
falsch informiert. Ein Marktcheck von ROBIN WOOD zeigt, dass die von
ROBIN WOOD angefragten Hersteller und Händler überwiegend nicht in der
Lage waren, Art und Herkunft der verwendeten Hölzer zu benennen.
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