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Aktuell

Amazonas-Tag

Amazonas am Rhein

Amazonastag am Samstag: WWF wirbt in Rio de Janeiro und Köln für Amazonas-Schutz
Ausbeutung von Schutzgebieten im großen Stil befürchtet


WWF Pressemitteilung, 4.9.15

Mit einer deutsch-brasilianischen Feier macht der WWF am Samstag auf die Bedrohung des Amazonas aufmerksam. In Rio de Janeiro und der Partnerstadt Köln werben die Umweltschützer am Amazonastag für den Erhalt des größten Regenwaldgebiets der Erde und machen gegen die geplante Auflösung von Schutzgebieten mobil. Unterstützt von brasilianischen Trommlern sammelt der WWF ab 11 Uhr vor dem Kölner Dom Stimmen für ein Manifest. Ab 20 Uhr zeigt der weltberühmte Fotograf Sebastião Salgado im Wallraf-Richartz-Museum eine Werkschau mit Amazonas-Motiven. Die Bilder werden parallel auch auf eine 12x8 Meter große Leinwand auf der Domplatte übertragen. In Rio bildet die Christusstatue die Kulisse des Amazonastages. Das Wahrzeichen wird zur Projektionsfläche für Bilder aus dem Amazonas und holt so den Regenwald in die Metropole.

Sebastião Salgado: „Der Schutz des Amazonas liegt mir sehr am Herzen. Mit jedem Baum und jedem indigenen Volk, das verschwindet, verliert die Welt ein Stück ihrer Seele. Die Bedrohung ist groß, aber ich bin überzeugt, dass wir dieses einmalige Naturjuwel retten können.“

Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland: „Die Industrie bläst zum Großangriff auf den Regenwald. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir Zeuge des großen Ausverkaufs am Amazonas.“

Hintergrund der WWF-Aktion sind Reformpläne im brasilianischen Parlament, mit denen Schutzgebiete für die Agrarindustrie, den Bergbau und Kraftwerksbau geöffnet werden sollen. Auch zahlreiche indigene Völker drohen ihre Heimat zu verlieren, sollte die Wirtschaftslobby Erfolg haben. Das Regenwaldgebiet, das zum großen Teil in Brasilien liegt, hat bereits 20 Prozent seiner ursprünglichen Fläche verloren. Doch auch für seinen Schutz wurde viel erreicht: Gerade in den letzten zehn Jahren konnte die Entwaldung deutlich verringert und viele Schutzgebiete eingerichtet werden. Nun drohe jedoch eine dramatische Kehrtwende.

Schon heute liegen beim zuständigen brasilianischen Ministerium rund 33.000 Anträge für Bergbaukonzessionen in Schutzgebieten und indigenen Territorien vor, die mit den geplanten Reformen erteilt werden könnten. Neben den Indigenen, die mit Vertreibung rechnen müssten, habe auch die brasilianische Stadtbevölkerung unter der Abholzung zu leiden: Viele Millionen Bewohner São Paulos haben schon heute nur begrenzt Zugang zu Wasser, weil die Speicher nach mehreren Dürrejahren fast leer sind. Die Ursache für den ausbleibenden Regen sehen Experten zu einem Großteil in der Waldvernichtung im Amazonas. „Der Amazonas versorgt die Menschen mit Wasser und stabilisiert das Weltklima. Mit seiner Zerstörung schaden wir uns selbst“, so Roberto Maldonado.


Regenwaldrettung mit päpstlichem Segen

Papst Franziskus unterstützt Amazonas-Schützer beim Amazonastag in Köln und Rio

WWF Pressemitteilung, 6.9.15

Der WWF hat am Samstag in Brasilien und Deutschland für den Schutz des Amazonas geworben. In Rio de Janeiro projizierten die Umweltschützer Bilder aus dem bedrohten Regenwaldgebiet auf die Christusstatue. In Köln, Rios Partnerstadt, präsentierte der brasilianische Starfotograf Sebastião Salgado vor dem Dom eine Werkschau mit zum Teil zuvor unveröffentlichten Amazonasmotiven. Auch Papst Franziskus meldete sich zu Wort. Das Kirchenoberhaupt sprach allen Menschen, die sich für den Schutz des Amazonas einsetzen, seinen Segen aus und erinnerte an seine Worte aus der kürzlich veröffentlichten Umwelt-Enzyklika: „Wir sind nicht Gott. Die Erde war schon vor uns da und ist uns gegeben worden. Jede Gemeinschaft darf von der Erde das nehmen, was sie zu ihrem Überleben braucht, hat aber auch die Pflicht, sie zu schützen.“

Mit dem Amazonastag in Brasilien und Deutschland möchte der WWF auf die weltweite Bedeutung des Regenwaldgebiets und seine akute Bedrohung hinweisen. Nach Angaben der Umweltschützer steht der Amazonas vor einer düsteren Zukunft: Mit mehreren Gesetzesreformen, die derzeit im brasilianischen Parlament diskutiert werden, sollen staatliche Schutzgebiete und indigene Territorien für die Agrarindustrie, den Bergbau und Kraftwerksbau geöffnet werden. Angesichts der großen Macht der Wirtschaftslobby – über 60 Prozent der Abgeordneten Brasiliens werden zu den Anhängern der Industrie gezählt – gilt eine Aufweichung des Waldschutzes als wahrscheinlich.


Neuverpflichtung für den Amazonas

Weltweiter Aktionstag: Dramatischer Appel von WWF und Fußballstar Neymar Jr.

WWF Pressemitteilung, 4.9.15

Anlässlich des Amazonas-Tags am 5. September ruft die Umweltschutzorganisation WWF gemeinsam mit dem brasilianischen Fußballspieler Neymar Jr. zum Schutz der weltweit einmaligen Regenwaldregion auf. Hintergrund der weltweiten Aktionen sind Pläne des brasilianischen Kongresses, Schutzgebiete für Wirtschaftsinteressen, wie etwa die Agrarindustrie oder den Bergbau zu öffnen.

"Es ist unsere gemeinsame Verantwortung und die Pflicht aller Menschen den Amazonas-Regenwald zu schützen. Wir müssen der Natur endlich etwas von dem zurückgeben, was wir von ihr bekommen haben“, so Neymar Jr. in einer Videobotschaft für den WWF. „Ich unterstütze den Amazon Tag, weil es hier auch um die Zukunft unserer Kinder geht." Der Fußballspieler hat vor einigen Jahren eine eigene, gemeinnützige Bildungseinrichtung für Kinder- und Jugendarbeit gegründet.

Bereits heute hat das Amazonas-Regenwaldgebiet, das zum großen Teil in Brasilien liegt, 20 Prozent seiner ursprünglichen Fläche verloren. Zwar konnte in den vergangenen Jahren die Entwaldung deutlich verringert und neue Schutzgebiete eingerichtet werden, die aktuellen Gesetzespläne bedrohen diese Erfolge jedoch auf dramatische Weise. „Die Industrie bläst zum Großangriff auf den Regenwald. Wenn wir nicht aufpassen, werden wir Zeuge des großen Ausverkaufs am Amazonas“, so die eindringliche Warnung von Roberto Maldonado, Südamerika-Referent beim WWF Deutschland. „Der Amazonas versorgt die Millionen von Menschen in Brasilien mit Wasser und stabilisiert das Weltklima. Mit seiner Zerstörung schaden wir uns selbst.“




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