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Brasilien: Wieder Indigenenführer ermordet

Anführer der Xukuru-Kariri ermordet

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 18.10.16

In Brasilien ist ein indigener Anführer ermordet worden, der für sein Volk an vorderster Stelle für die Rückgabe des Landes der Vorfahren kämpfte. João Natalício Xukuru-Kariri wurde Berichten zufolge außerhalb seiner Wohnung erstochen. Zwei Männer sollen João umgebracht haben, über ihre Identität ist noch nichts bekannt.

Bekannt als „Seu João“ („Herr João“), beteiligte er sich intensiv am Kampf des Volkes der Xukuru-Kariri für das Recht, auf dem Land ihrer Vorfahren zu leben – gemäß brasilianischem und internationalem Recht.

Ein anderer Xukuru-Kariri erklärte gegenüber dem brasilianischen Indigenenmissionsrat CIMI: „In dieser Gegend gibt es eine lange Geschichte der Gewalt aufgrund des Kampfes für Land. Seu João war ein angesehener Anführer unseres Volkes.“

Landraub ist das größte Problem der Xukuru-Kariri, aber auch vieler anderer indigener Völker. Weltweit rauben industrialisierte Gesellschaften den Indigenen ihr Land, um Profit zu machen. Aber für indigene Völker ist Land gleichbedeutend mit Leben, es erfüllt ihre gesamten materiellen und spirituellen Bedürfnisse.

Brasiliens Kongress debattiert derzeit eine Vorlage, die dafür sorgen würde, die Landrechte der indigenen Völker drastisch zu schwächen. Sollte die Vorlage durchgesetzt werden, so käme dies einer Katastrophe für die indigenen Völker in ganz Brasilien gleich, ihre Not würde sich noch verschärfen.

Für das Gedeihen der indigenen Völker ist es von entscheidender Bedeutung sicherzustellen, dass sie die Kontrolle über ihr Land behalten. Die Xukuru-Kariri und Dutzende anderer indigener Völker in Brasilien sowie ihre Verbündeten fordern daher, den geplanten Verfassungszusatz, dessen Kürzel „PEC 215“ lautet, fallenzulassen. Survivals weltweiter Aufruf hierzu hat bis jetzt zu mehr als 13.000 Protest-Mails an Brasiliens Kongress geführt.




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