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Pygmäen-Konflikt in Uganda

Uganda: Batwa-„Pygmäe“ droht Gefängnis im Namen des Naturschutzes

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 10.2.17

Einem Angehörigen der Batwa-„Pygmäen“ drohen bis zu fünf Jahre Haft, weil er eine kleine Antilope in Ugandas Bwindi Impenetrable National Park gejagt haben soll. Das Schutzgebiet liegt auf dem Land der Batwa, von dem sie gewaltsam und illegal vertrieben wurden.

Kafukuzu Valence hat erklärt, dass die Ducker-Antilope auf einem Feld in der Nähe des Nationalparks umherstreunte. Seiner Familie gegenüber soll die Polizei gesagt haben, dass sie ihn für eine Summe von 5,700,000 Uganda-Schilling (rund 1.500 €) freilassen würden. Batwa verdienen durchschnittlich weniger als einen Euro am Tag. Kafukuzi soll am 15. Februar vor Gericht erscheinen. Bis dahin verbleibt er in Polizeihaft.

Der Bwindi Impenetrable National Park wurde 1991 mit Unterstützung des World Wide Fund For Nature (WWF) auf dem angestammten Land der Batwa errichtet, jedoch ohne die Zustimmung der Jäger und Sammler. Heute werden die Batwa der Wilderei bezichtigt, wenn sie jagen, um ihre Familien zu ernähren.

Ein Batwa-Mitglied erinnert sich: „Eines Tages waren wir im Wald, als wir Menschen mit Maschinenpistolen kommen sahen welche uns sagten, wir sollen den Wald verlassen. Wir hatten große Angst und fingen an einfach wegzulaufen und einige von uns verschwanden. Entweder sie starben oder wir wissen nicht, wohin sie gegangen sind. Aufgrund der Zwangsräumung sind wir nun überall verstreut.“

Den Batwa drohen Festnahmen und Haft, wenn sie den Bwindi-Nationalpark oder den in der Nähe liegenden Mgahinga Gorilla National Park betreten, von welchem sie ebenfalls vertrieben wurden. Inhaftierte Batwa werden oft zur Arbeit auf Baustellen oder bei der Müllentsorgung gezwungen. Berichte von Misshandlungen tauchten schon 2001 auf, als ein Batwa von Wildhütern erschossen worden sein soll, während er sich im Bwindi-Gebiet aufhielt.

2013 reichten Angehörige die Batwa einen Antrag beim Verfassungsgericht Ugandas ein, in dem sie Gerechtigkeit für die Verletzung ihrer Landrechte fordern. Das Gerichtsverfahren läuft noch.




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