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Aktuell
Naturschutz in Abchasien
NABU als erste deutsche Umweltdelegation in Abchasien
Naturschutzverband vereinbart Kooperation mit kaukasischer
Schwarzmeerrepublik
NABU Pressemitteilung, 23.7.10
Krasnodar - Um die Zusammenarbeit im Naturschutzbereich zu verbessern,
besuchte eine deutsche Delegation unter der Leitung des NABU mit
Vertretern der Deutsch-Abchasischen Gesellschaft, des Nordkaukasischen
Kulturvereins und des Hamburger Völkerkundemuseums Abchasien. Die
winzige Republik grenzt nur wenige Kilometer südlich von Sotschi, dem
Austragungsort der olympischen Winterspiele 2014, an Russland und
verfügt über eine einmalige Naturlandschaft. Um diese nachhaltig zu
schützen und bestehende Schutzgebietsflächen auszuweiten, führte der
NABU Gespräche mit hochrangigen Regierungsvertretern. „Natur- und
Klimaschutz machen vor Grenzen keinen Halt. Abgesehen davon, dass
Abchasien international noch nicht anerkannt ist, müssen wir
zusammenarbeiten“, sagte NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller
anlässlich des Besuches. Damit ist der NABU die erste international
tätige Naturschutzorganisation, die Abchasien beim Natur- und
Artenschutz unterstützt.
Auf nur 8600 Quadratkilometern treffen in Abchasien kaukasische
Gebirgszüge mit bis zu 4000 Meter Höhe auf den 170 Kilometer langen,
zerklüfteten Schwarzmeerküstenstreifen. Hier wachsen Palmen, Wein,
Tabak, Nüsse, Tee, Bananen und vor allem Zitrusfrüchte, die Abchasien
den Namen „Mandarinenrepublik“ eingebracht haben. Zudem grenzt die
Republik an das UNESCO-Weltnaturerbe Westkaukasus und hat großes
Interesse, seine Naturschutzgebiete in das internationale Schutzsystem
einzugliedern. „Wir wollen unsere Schutzgebietsflächen auf 26 Prozent
der Landesfläche erweitern, dies entspricht mehr als das Doppelte der
bestehenden Schutzgebiete“, sagte der abchasische Premierminister
Sergej Schamba. Er begrüßte das Engagement der deutschen Seite und nahm
eine Einladung des NABU zu politischen Gesprächen nach Deutschland
dankend an.
Abchasien gehört formal zu Georgien, erreichte aber nach einem
verzweifelten Unabhängigkeitskampf in den neunziger Jahren eine de-facto
Unabhängigkeit, die mittlerweile von einigen Ländern auch offiziell
ausgesprochen wurde. Neben Russland selbst haben Nicaragua, Venezuela
und Nauru das subtropische Abchasien als unabhängig anerkannt und
diplomatische Beziehungen aufgenommen. „Im Rahmen unseres
Kaukasusprogramms werden wir die Partner, die wir auf dieser Reise
kennen gelernt haben, in unsere zukünftige Arbeit einbeziehen und
gemeinsam hoffentlich Einiges zum Schutz der einzigartigen
Naturlandschaft Abchasiens bewirken“, sagte NABU-Vizepräsident Thomas
Tennhardt.
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