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Aktuell
Staudamm Konflikt in Berg-Karabach
Aserbaidschan warnt davor, dass die menschlichen Kosten der armenischen Besatzung die drohende Naturkatastrophe in den Schatten stellen könnten
Azerbaijan Monitor Pressemitteilung (staatlich), 16.6.13
Wien - Aserbaidschan hat davor gewarnt, dass der katastrophale Ausfall eines
Damms im armenischen Besatzungsgebiet mittlerweile eine deutlich
grössere Bedrohung für die flussabwärts lebende Bevölkerung
darstellt, als die sich vor Ort ereignende Umweltkatastrophe.
Der Sarsang-Stausee befindet sich in Bergkarabach und wurde während
des Krieges Anfang der 1990er Jahre von armenischen Truppen in Besitz
genommen. Seither hat Armenien den sechs verschiedenen flussabwärts
gelegenen Regionen den Zugang zu Bewässerungswasser verwehrt, wofür
der Damm ursprünglich errichtet wurde. Dies bedeutet, dass die
Regionen während des Sommers ausdörren, da der Fluss Tartar zu dieser
Zeit nur 15 Prozent seines optimalen Wasserspiegels erreicht.
Dem aserbaidschanischen Ministerium für Umwelt und natürliche
Ressourcen zufolge wären mehr als 460 wilde Baum- und Buscharten, von
denen 70 nirgendwo sonst auf der Welt wachsen, sowie vier Säugetier-
und acht Vogelarten von diesem Umweltschaden betroffen.
Ein aserbaidschanischer Abgeordneter, der im Namen der Opfer der
Besatzung von Bergkarabach eine Kampagne führt, erklärte, dass diese
legitimen Sorgen um die Umwelt jetzt von einer weiteren drohenden
Katastrophe überschattet werden könnten. Elkhan Suleymanov erklärte
im österreichischen Wien, dass die Bedrohung durch das mögliche
Versagen des baufälligen Damms augenblicklich die grösste Sorge
seiner Nation sei.
"Vierhunderttausend Menschen leben in diesem Gebiet, das im Falle
eines Dammbruchs oder eines Sabotageaktes überschwemmt werden würde -
und beide Szenarien liegen durchaus im Bereich des Möglichen",
erklärte er.
"Auch wenn uns die Umweltkrise in den Jahrzehnten nach der
Beschlagnahmung des Damms selbstverständlich grosse Sorgen bereitet
hat, geniesst die Gefährdung menschlichen Lebens höchste Priorität."
Über die von dem 37 Jahre alten Damm ausgehende Bedrohung ist
Aserbaidschan derart besorgt, dass das Land kürzlich führende
Ingenieure von Su-yapi, Chartis und der türkischen Wasserbehörde
damit beauftragt hat, im Rahmen einer Untersuchung festzustellen,
welche Konsequenzen ein Dammbruch hätte. Dabei stellte sich heraus,
dass eine bis zu 65 Meter hohe Wasserwand mit einer Geschwindigkeit
von 100 bis 200 km/h mindestens 20 flussabwärts gelegene Dörfer unter
sich begraben würde.
Ein 43.000 Hektar grosses Naturschutzgebiet befindet sich seit der
Invasion von Bergkarabach noch immer unter armenischer Kontrolle. Aus
Mangel an Mitteln wurde der Grossteil des Gebietes von Dorfbewohnern
jedoch gerodet, um Feuerholz zu beschaffen.
Neben den aus den niedrigen Wasserspiegeln resultierenden Problemen
prangerte das aserbaidschanische Ministerium für Umwelt und
natürliche Ressourcen auch die unzureichenden Umweltschutzmassnahmen
Armeniens an, was dazu geführt habe, dass Schwermetalle wie
Quecksilber die Flüsse Okhchuchay und Agstafachay verunreinigen.
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