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Bücher aus Tropenwaldzerstörung
Aldi verkauft Bücher aus Tropenwaldzerstörung
ROBIN WOOD entdeckt Papier aus Mangrovenwäldern beim Discounter
ROBIN WOOD Pressemitteilung, 16.11.10
ROBIN WOOD hat heute Aldi in einem offenen Brief aufgefordert, künftig auf Papierprodukte aus Tropenwald-Raubbau zu verzichten. Die Umweltorganisation konfrontiert darin den Discounter mit dem Ergebnis von Faseranalysen. Sie belegen, dass tropische Mangroven-Wälder für Bücher bei Aldi zerstört wurden. ROBIN WOOD fordert in dem Schreiben an die Geschäftsführung, dass Aldi Umwelt- und Sozialstandards beim Einkauf von Papierprodukten berücksichtigt und vorrangig solche aus Recyclingpapier verkauft.
Ein US-amerikanisches Speziallabor hatte im Auftrag von ROBIN WOOD eine Reihe von Papierproben untersucht. Fündig wurden die Experten bei einem Koch- und einem Kinderbuch des Tandem-Verlags, mit dem Aldi seit Jahren gute Geschäfte macht. In beiden konnten sie Fasern der Baumgattung Rhizophora nachweisen, die ausschließlich in Mangroven vorkommt. Beide Bücher wurden in China gedruckt.
„Die Funde belegen, dass Aldi beim Einkauf grundlegende Umwelt- und Sozialstandards missachtet“, kritisiert Rudolf Fenner, Waldreferent bei ROBIN WOOD. „Wir fordern, dass Aldi diese Praxis sofort abstellt und insbesondere keine Bücher des Tandem-Verlags mehr verkauft, bis dieser nachweislich auf eine Produktion ohne Zellstoff aus Tropenwaldzerstörung und Menschenrechtsverletzung umgestellt hat.“
Mangroven sind eine besondere Form tropischer Wälder, die an Küsten und Flussmündungen wachsen. Sie sind unerlässlich für den Küstenschutz und dienen zahlreichen Fischarten als Laichgebiete. Auch für die Menschen vor Ort, die vom Fischfang leben, sind sie von existentieller Bedeutung. „Die Mangroven gehören zu den am stärksten bedrohten Ökosystemen überhaupt. Weltweit gibt es nur noch etwa 140.000 Quadratkilometer“, erläutert Fenner. „Es ist daher in besonderem Maße verwerflich, Mangroven zu Papier zu verkochen.“
Aldi war bereits 2009 von ROBIN WOOD wegen irreführender Öko-Aussagen auf Hygienepapier-Eigenmarken kritisiert worden. Der Discounter hatte damals auf die Kritik reagiert und die Label vom Markt genommen.
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