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Bauern-Proteste in Sulawesi: „Bergbau zerstört unser Leben“

"Rettet den Regenwald" e.V. Pressemitteilung, 02.9.11

In Zentral-Sulawesi sind mächtige Bergbau-Konzerne begierig auf die Bodenschätze. Anders als im Norden und Süden der indonesischen Insel hat die Ausbeutung im Zentrum gerade erst begonnen. Doch schon jetzt verursachen die Abholzungen Überschwemmungen und Erdrutsche. Mit großem Mut versuchen die Menschen, ihre Regenwälder zu retten.

„Jeder, der in Indondesien öffentlich gegen Bergbau oder Palmölplantagen protestiert, ist in Gefahr“, sagt unser Partner Andika Ndika. „Er riskiert eine Anklage wegen Terrorismus, Gefängnis und Gewalt.“ Andika ist der Kampagnen-Profi im jungen Team von Jatam, einem Aktivisten-Netzwerk gegen den Bergbau in Indonesien. Die jüngste Gewaltaktion ist gerade erst ein paar Tage her. Im Distrikt Morowali schoss die Polizei auf Menschen, die gegen die zerstörerische Öl- und Gasförderung des Medco-Konzerns protestierten – zwei Männer starben.

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Die Aktivisten von Jatam, die Farmer und Indigenen haben mächtige Gegner, denn die Besitzer der größten Minen sind Global Player im Geschäft: Rio Tinto aus Australien, Inco aus der brasilianischen Vale-Gruppe Und PT Bintang Delapan Minerals (BDM), ein indonesisches Unternehmen mit chinesischer Mehrheitsbeteiligung.

Das von BDM in Morowali mit staatlicher Genehmigung geförderte Nickel geht in den Export nach China und die dort daraus hergestellten Konsumgüter in alle Welt. Die Region um Bahodopi hat der Abbau schon jetzt schwer verwüstet. „2008 haben sie mit den Abholzungen begonnen“, sagt Andika. „Seitdem nehmen die Überschwemmungen zu, Dörfer versinken in Fluten, Äcker und Ernten werden unter Erdrutschen begraben. Das Gift aus den Minen verseucht Flüsse und Bäche, kein Fisch kann dort überleben. Und der neue Hafen für die Nickel-Verschiffung nach China hat 20 Hektar Mangrovenwald zerstört.“

Außerdem, so der Kampagnen-Chef, sei der Prozess der Genehmigungen und der Landnahme völlig undurchsichtig. Die betroffenen Menschen wurden nicht informiert, man hat ihnen keinen Ausgleich geboten, geschweige denn, ihre Zustimmung eingeholt. „Zu all dem ist ein Konzern gesetzlich verpflichtet“, sagt Andika.

„Es geht um unser Leben mit dem Regenwald. Deshalb müssen wir weiterkämpfen. Nicht weil wir es wollen, sondern weil wir es müssen.“ Jatam will die Rechte der Bevölkerung und den Schutz der Natur in Zentral-Sulawesi jetzt bei der höchsten Instanz des Staates einfordern – beim Präsidenten der Republik Indonesien. Für diesen Schritt bitten die Aktivisten um internationale Unterstützung.

Bitte unterschreiben Sie den Brief an Präsident Yudhoyono. Er soll mit möglichst Tausenden Unterschriften von Jatam persönlich in Jakarta überreicht werden.

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