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Brasilien: Schutzgebiete vor Suspendierung

Der letzte Akt

Brasilien: Rousseff weist kurz vor Suspendierung neue Schutzgebiete aus

WWF Pressemitteilung, 17.5.16

Brasília/Berlin - Die brasilianische Präsidentin Dilma Rousseff hat kurz vor ihrer Suspendierung fünf neue Schutzgebiete ausgewiesen. Die Gebiete liegen allesamt im Amazonas und haben eine Gesamtgröße von 2,69 Millionen Hektar, was nahezu der Fläche Brandenburgs entspricht. Wie jetzt bekannt wurde unterzeichnete Rousseff ein entsprechendes Dekret am vergangenen Donnerstagmorgen wenige Stunden bevor sie vom Senat für ein halbes Jahr in die Zwangspause geschickt wurde. Der WWF bewertet den vorerst letzten Akt der Präsidentin als wichtigen Beitrag zum Schutz des größten Regenwaldes der Erde.

„Die neuen Schutzgebiete schließen entscheidende Lücken an der Entwaldungsfront im südlichen Amazonas“, lobt Robert Maldonado, Brasilien-Referent beim WWF. „Die Rinderherden und Plantagen haben sich dort in den vergangenen Jahrzehnten immer tiefer in den Regenwald gefressen. Der Wald bekommt nun einen rund 200 Kilometer langen Schutzgürtel, der die Abholzer hoffentlich aufhält, zumindest aber stark bremsen wird.“ Die nun neu geschützten Gebiete sind Teil des ARPA-Programms („Amazon Region Protected Areas“), dem größten Regenwaldschutzprogramm der Welt, an dessen Finanzierung Deutschland entscheidend beteiligt ist.

Nach Angaben des WWF ist das Dekret der entmachteten Präsidentin auch deshalb so wichtig, da mit der Übergangsregierung unter Vizepräsident Temer nun die Gegner eines stärkeren Schutzes des Amazonas die Macht übernommen hätten. Besondere Sorge bereitet den Umweltschützern unter anderen die geplante Verfassungsreform „PEC 215“. Mit ihr könnten nach derzeitigem Stand Schutzgebiete und indigene Territorien aufgelöst werden, wenn es ökonomischen Interessen dient.


Brasilien: Anfang vom Ende einer Utopie und steiniger Neubeginn

Keine Frau im Kabinett, sieben Minister unter Korruptionsverdacht. Interims-Präsident Michel Temer will aber einen Kurswechsel schaffen. Das Projekt „Sozialismus des 21. Jahrhunderts“ in Lateinamerika steht vor dem Aus.

(dpa) - 16. Mai, 2016

http://www.tt.com/politik/11508165-91/brasilien-anfang-vom-ende-einer-utopie-und-steiniger-neubeginn.csp


„Hau ab Temer“: Proteste gegen Übergangspräsidenten

(dpa) - 16. Mai, 2016

http://www.wiwo.de/politik/ausland/brasilien-hau-ab-temer-proteste-gegen-uebergangspraesidenten/13600448.html


Unverfroren

Er geht in die Geschichte Brasiliens ein: Michel Temer. Er ist der erste Präsident des südamerikanischen Landes mit einer offiziellen Verurteilung bei Amtsübernahme. Der 75-jährige Anwalt mit libanesischen Wurzeln darf zwar bis 2022 für kein Amt kandidieren, da er im Jahre 2014 wegen der Annahme von illegalen Spenden verurteilt wurde. Das Amt des Präsidenten ohne Kandidatur übernehmen darf er schon und das hat er vergangene Woche flugs gemacht, nachdem Präsidentin Dilma Rousseff mit fadenscheinigen Argumenten vom Senat suspendiert wurde.

Neues Deutschland, 17.5.16

https://www.neues-deutschland.de/artikel/1012012.unverfroren.html




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