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Aktuell

Naturschutzpolitik für Buchenwälder

Wald- und Naturschutz in Europa

Uni Freiburg koordiniert Forschungsverbund zur Naturschutzpolitik in Buchenwäldern – 1.4 Millionen Euro Fördergelder

Informationsdienst Wissenschaft, 16.9.10

Das Institut für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg koordiniert einen neuen europäischen Forschungsverbund zur Naturschutzpolitik in Buchenwäldern. Unter der Leitung von Dr. Georg Winkel befasst sich der „BeFoFu“ genannte Verbund („European Beech Forests for the Future“) mit politischen, ökologischen und ökonomischen Aspekten des Schutzes der europäischen Buchenwälder. BeFoFu wird drei Jahre mit insgesamt 1.4 Millionen Euro gefördert. Die deutsche Förderung kommt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, 600.000 Euro gehen nach Deutschland, 300.000 Euro werden für die Universität Freiburg bereitgestellt.

Hintergrund von BeFoFu ist die besondere Situation der europäischen Buchenwälder, die sich über große Teile des Kontinents von Südskandinavien bis nach Spanien erstrecken. Diese für Europa prägenden Wälder stehen immer stärker im Brennpunkt unterschiedlicher Interessen von Forstwirtschaft, Holzindustrie, Energiewirtschaft und Naturschutz. Zudem sind sie von den Auswirkungen des Klimawandels betroffen. Die Europäische Union hat in den 1990er Jahren durch das Schutzgebietsnetzwerk „Natura 2000“ große Anteile der europäischen Buchenwälder einen besonderen europäischen Schutzstatus verliehen – nicht immer zur Freude der verschiedenen Interessengruppen.

Neben dem Gesamtverbund koordiniert das Institut für Forst- und Umweltpolitik der Universität Freiburg den Arbeitsbereich „Governance“ des Verbunds. Dabei geht es darum, das politische Schutz- und Managementsystem der EU für europäische Buchenwälder zu untersuchen. Die Forscherinnen und Forscher wollen verstehen, wie ein einheitlicher europäischer Politikrahmen in so unterschiedlichen Staaten wie Frankreich und Großbritannien über mehrere Ebenen der Politik wirkt und was auf der lokalen Ebene „ankommt“.

Dazu führen internationale Wissenschaftlerteams des Verbunds in Großbritannien, Frankreich, Spanien, den Niederlanden, Österreich und Deutschland vergleichende Fallstudien durch. Zudem analysieren sie die Naturschutzpolitik der EU auf der Ebene der europäischen Institutionen.

Dieser vergleichende Forschungsansatz ist nicht nur für die Wald- und Umweltpolitik spannend: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Verbunds erhoffen sich auch neue Erkenntnisse darüber, wie das Mehrebenensystem der Europäischen Union funktioniert. BeFoFu will zudem in Workshops mit politischen Akteuren herausfinden, wo besondere Konfliktpotenziale bestehen und wie man sie auf EU-Ebene lösen kann.

Forschungspartner der Universität Freiburg sind zwei Gruppen der Technischen Universität München, die Universität Stirling in Großbritannien, die Universität Wageningen in den Niederlanden, die École Nationale du Génie Rural des Eaux et des Forêts in Frankreich und die BOKU Universität zu Wien. In dem Verbund arbeiten Expertinnen und Experten der Forstwissenschaften, der Ökologie und der Politikwissenschaften eng interdisziplinär zusammen.




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