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Aktuell

Verkauf ostdeutscher Agrarflächen

Ehemalige DDR-Agrarflächen größtenteils privatisiert

Bodenverwerter BVVG besteht 20 Jahre - Arbeit zu gut drei Vierteln bewältigt

(dapd) - 12.7.12

http://www.b2b-deutschland.de/berlin/wirtschaftsnews/detail_dapd_3420959800.php


Verkauf ostdeutscher Agrarflächen fast abgeschlossen

(dpa-AFX) - 12.7.12

http://www.ad-hoc-news.de/verkauf-ostdeutscher-agrarflaechen-fast-abgeschlossen--/de/News/23827411


BVVG-Bilanz nach 20 Jahren: Über 1,3 Millionen Hektar Land- und Forstwirtschaftsfläche verkauft

Seit 1992 mehr als 720.000 Hektar Acker- und Grünland sowie fast 547.000 Hektar Wald veräußert
Gut 5,27 Milliarden EUR an Gesellschafter abgeführt


BVVG Pressemitteilung, 12.7.12

Die BVVG Bodenverwertungs- und -verwaltungs GmbH ist in den Jahren 1992 bis 2012 bei der Erfüllung ihres gesetzlichen Auftrages der Privatisierung ehemals volkseigener Vermögenswerte der Land- und Forstwirtschaft in den neuen Bundesländern weit vorangekommen. Gut 1,3 Millionen Hektar land- und forstwirtschaftliche Fläche einschließlich Umwidmungsflächen sind verkauft - das ist ungefähr die anderthalbfache Fläche von Berlin.

„Im Rahmen ihres Privatisierungsauftrages und der dazu erlassenen Vorschriften trug und trägt die BVVG zum Aufbau einer zukunftsfähigen Land- und Forstwirtschaft in den neuen Bundesländern bei“, resümierten die Geschäftsführer der BVVG Dr. Detlev Hammann und Dr. Wilhelm Müller auf der Pressekonferenz anlässlich des 20-jährigen Bestehens. Mehr als vier Fünftel des verkauften Ackerund Grünlandes gingen an ortsansässige Landwirtschaftsbetriebe, davon mehr als die Hälfte zu begünstigten Preisen nach dem Entschädigungs- und Ausgleichsleistungsgesetz (EALG). Damit sei der Eigentumsanteil der Betriebe an der Bewirtschaftungsfläche stark gestiegen und ein Teil der Wirtschaftsgrundlage dauerhaft gesichert.

Mit den von der Politik vorgegebenen Gesetzen und Richtlinien werde gemäß Treuhandgesetz „den ökonomischen, ökologischen, strukturellen und eigentumsrechtlichen Besonderheiten“ der Land- und Forstwirtschaft in den ostdeutschen Ländern Rechnung getragen und gleichzeitig eine Überlastung des Bodenmarktes vermieden. Gleichwohl steht die BVVG seit 20 Jahren unverändert im Spannungsfeld unterschiedlicher Interessen, zum Beispiel von großen und kleinen Betrieben; Alteigentümern und Ortsansässigen oder von Naturschutz und anderen öffentlichen und privaten Belangen.

Die bisherigen Ergebnisse hat die kompetente und engagierte Mannschaft auch durch eine enge Zusammenarbeit mit Behörden des Bundes und der Länder, berufsständigen Vertretungen und Dienstleistern erreicht.

(...)

Verkauf von Wald

Insgesamt hat die BVVG seit 1992 rund 547.000 Hektar Wald verkauft, darunter 439.000 Hektar zu begünstigen Bedingungen nach dem EALG.

Bis zum Beginn der Waldverkäufe nach dem EALG im Jahre 1995 privatisierte die BVVG Waldobjekte zum Verkehrswert: insgesamt 321 Forstobjekte mit rund 18.000 Hektar Wald. Ausschlaggebend für den Zuschlag waren neben dem gebotenen Kaufpreis das Betriebskonzept, die Qualifikation des Bewirtschafters sowie bestehende Grundlagen für den Aufbau eines Forstbetriebes. Ab 1995 privatisierte die BVVG den Wald vor allem zu begünstigten Preisen nach dem EALG.

Erst 2006 begann der Verkauf zum Verkehrswert wieder. Angeboten wurde vor allem Kleinwald bis zu 30 Hektar, da die großen Objekte im Wesentlichen privatisiert waren. Diese Phase währte allerdings nur kurz. Aufgrund einer Verordnung der Europäischen Kommission von Ende 2006 musste der Verkehrswertverkauf in der Prioritätenliste hinten angestellt werden. Der begünstigte Verkauf von Wald nach dem EALG – außer an Alteigentümer – musste bis Ende 2007 beendet sein.

Dies führte dazu, dass Waldlose erst ab dem Jahr 2010 wieder öffentlich zum Verkauf angeboten wurden. Bewirbt sich ein erwerbsberechtigter Alteigentümer, hat ein solcher begünstigter Verkauf nach EALG Vorrang vor einem Verkehrswert-Verkauf an einen nicht nach EALG berechtigten Interessenten.

Die Flächen werden im Internet unter www.bvvg.de und in Anzeigen regionaler Zeitungen bekannt gemacht. Den noch im Bestand befindlichen BVVG-Wald verwaltet und bewirtschaftet die LAFOS Dienstleistungs GmbH, eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der BVVG.

(...)

Naturschutzflächen

Die BVVG hat von Beginn ihrer Tätigkeit an den Belangen des Naturschutzes im Rahmen ihrer Möglichkeiten Rechnung getragen. Schon die ersten Kaufverträge enthielten Auflagen zum Schutz seltener Flora und Fauna sowie weitere naturschutzrechtliche Regelungen.

Derzeit setzt die BVVG die unentgeltliche Übertragung von rund 28.000 Hektar naturschutzfachlich wertvoller Flächen zur Sicherung des nationalen Naturerbes an die Länder und an von ihnen benannte geeignete Einrichtungen fort. Aufgrund des Koalitionsvertrages der Bundesregierung aus dem Jahre 2005 sollen zur Sicherung des Nationalen Naturerbes aus dem Bundesbereich bis zu 125.000 Hektar unentgeltlich an Länder und Naturschutzorganisationen abgegeben werden. Entsprechende Rahmenvereinbarungen für die Übertragung von BVVG-Flächen sind bisher mit den Ländern Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Sachsen und Sachsen-Anhalt sowie mit 32 Naturschutzorganisationen abgeschlossen worden. Die gesetzliche Grundlage wurde mit dem Beschluss des Flächenerwerbsänderungsgesetzes im Juli 2009 gelegt. In diesem Jahr soll die Übertragung zur Sicherung des Nationalen Naturerbes im Wesentlichen abgeschlossen werden. Voraussetzung dafür ist, dass auch Thüringen zügig die dafür notwendige Rahmenvereinbarung unterzeichnet.

Aufgrund der gesetzlichen Regelung im Ausgleichsleistungsgesetz von 2000 hat die BVVG bereits etwa 37.000 Hektar naturschutzfachlich wertvolle Flächen an Bundesländer, Verbände und Stiftungen unentgeltlich bereitgestellt. Insgesamt wurden bisher rund 56.800 Hektar Naturschutzflächen unentgeltlich bereitgestellt.

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Original-Pressemitteilung




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