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Aktuell

Bedrohte Feldhasen

NABU: Intensivierung der Landnutzung bedroht den Feldhasen

Vorbild des Osterhasen leidet unter der ausgeräumten Agrarlandschaft

NABU Pressemitteilung, 16.4.14

Berlin – Jedes Jahr zu Ostern erfährt das Vorbild des Osterhasen, der Feldhase (Lepus europaeus), wiederkehrende Popularität. Der massive Verlust an Lebensraum und Nahrungsgrundlage macht ihm jedoch das ganze Jahr über schwer zu schaffen und verschärft zunehmend die Gefährdung der heimischen Bestände. Die Rote Liste gefährdeter Arten stuft den Feldhasen bundesweit als „gefährdet“ ein, mit einem negativen Endwicklungstrend. Neben einer Reihe natürlicher Feinde hat vor allem der Mensch den Rückgang des heimischen Hasenbestandes zu verantworten.

„Die Intensivierung der Landwirtschaft, der massive Einsatz von Dünger und Pestiziden, der zunehmende Verlust an Lebensraum durch Bebauung und Zerstückelung der Landschaft sind die Ursachen für den schlechten Zustand der heimischen Hasenpopulation“, sagte NABU-Naturschutzexperte Till Hopf. Solange sich an dieser negativen Entwicklung nichts ändere, werde nicht nur die Nahrungsgrundlage der sympathischen Langohren immer weiter eingeschränkt, zudem gingen immer mehr Versteckmöglichkeiten verloren. Darunter leiden vor allem Junghasen, da ihnen in den ausgeräumten Landschaften die Deckung und damit der Schutz vor natürlichen Feinden fehlen.

Durch die Anlage von Blühstreifen, Heckenpflanzungen und eine Extensivierung der Landbewirtschaftung könnten Nahrungsangebot und Rückzugsmöglichkeiten deutlich verbessert werden, fordert der NABU. „Neben dem Hasen profitieren von solchen Maßnahmen viele andere heimische Tierarten, darunter bedrohte Wiesenvögel wie Kiebitz und Feldlerche, aber auch Bienen und andere Insekten“, so Hopf.

Die Zunahme von Monokulturen in der Landwirtschaft führt auch beim Feldhasen zur „Landflucht“. Inzwischen ist der grundsätzlich sehr scheue Feldhase auch in Städten anzutreffen. Ihn treibt dabei vor allem die Nahrungssuche an. In Großstädten liegende Brachflächen sind teilweise über Jahrzehnte ungedüngt und beherbergen daher eine vielfältige Flora, die den Hasen eine abwechslungsreiche Nahrung bietet. Diese Entwicklung kann laut NABU jedoch keine Alternative sein. Ein wichtiger Beitrag zum dauerhaften Schutz des „Osterhasen“ ist eine naturverträglichere Landwirtschaft.


Jesus würde Bio kaufen

WWF präsentiert Tipps und Fakten für umweltfreundliche Ostern

WWF Pressemitteilung, 15.4.14

Berlin - Hase, Ei und Fischgericht – Ostern ist ein Fest der Traditionen. Damit es auch für die Umwelt feierlich wird, präsentiert der WWF Fakten und praktische Tipps rund ums Osterfest.

Osterhase in Gefahr: Er kommt jedes Jahr und niemand weiß genau wieso. Es gibt verschiedene Theorien, warum ein Hase zu Ostern Eier bemalt und sie dann in den Gärten versteckt. Sicher ist, dass es für den wahren Osterhasen – den Feldhasen – nicht gut aussieht: Seit den 1960er Jahren gerät er immer stärker unter Druck. Wichtigster Grund ist laut WWF die intensive Landwirtschaft. Große Monokulturen ohne Rückzugsräume nehmen ihm den Lebensraum, gleichzeitig vernichten Pestizide seine Futterpflanzen. Mittlerweile ist Meister Lampe in vielen Regionen nur noch selten anzutreffen und steht sogar auf der Roten Liste.

Um den Feldhasen zu schützen, sollte man als Verbraucher auf Bio-Produkte achten: „Bio-Flächen sind deutlich hasenfreundlicher als die der konventionellen Landwirtschaft“, so Markus Wolter, Agrar-Experte vom WWF Deutschland. „Durch den Wegfall von Pestiziden und die größere Vielfalt bei den angebauten Pflanzen finden Feldhasen hier genügend Nahrung.“ Gerade das in der Bio-Landwirtschaft häufig vorkommende Kleegras fressen die Hasen gern.

Große Eier, kleine Eier: Osterei, Rührei oder gekochtes Ei: Nicht weniger als 210 Eier konsumieren die Deutschen durchschnittlich pro Jahr und Kopf. Eier stecken als Zutat auch in Nudeln, Kuchen, Puddings, Suppen und manch anderen Speisen. Doch nur jedes 13. Ei ist ein Bio-Ei. Viel zu wenig, sagt WWF-Experte Markus Wolter: „Wer Bio-Eier kauft, ermöglicht den Hühnern ein tiergerechtes Leben und tut etwas für die Umwelt. Die Tiere haben deutlich mehr Platz und bekommen Auslauf an der frischen Luft. Außerdem wird beim Futter auf Gentechnik, chemisch-synthetische Dünger und Pestizide verzichtet.“

Neben dem klassischen Hühnerei kommen in Deutschland auch die Eier von Wachtel, Gans und Strauß auf den Tisch. Im Größenvergleich liegt das Hühnerei mit durchschnittlich 60 Gramm nur im unteren Mittelfeld: Deutlich mächtiger ist das Ei der Gans, das ein Gewicht von bis zu 430 Gramm erreicht. Klarer Rekordhalter ist aber der Strauß, dessen Eier stolze 1,9 Kilo auf die Waage bringen, womit er die größten Eier der Welt „produziert“. Winzig dagegen erscheinen die Wachteleier, die gerade einmal 10-12 Gramm leicht sind.

Der richtige Fisch zum Fest: In der Fastenzeit und zu Ostern ist Fisch eine beliebte Alternative zu Fleischgerichten. Doch längst nicht jeder Fisch auf dem deutschen Markt stammt aus nachhaltigem Fang. „Viele Fischbestände sind überfischt“, sagt WWF-Fischereiexpertin Catherine Zucco und rät, auf Aal, Seeteufel, Wolfsbarsch und Nordseekabeljau zu verzichten. „Nordseehering und in der Ostsee gefangene Sprotten und Dorsche sind eine gute Wahl, ebenso Karpfen oder Wels aus europäischer Zucht“. Eine Orientierung für Wildfisch bietet das blaue MSC-Siegel oder das Biosiegel bei Zuchtfisch. Behilflich sein kann auch der WWF-Fischratgeber unter www.wwf.de/fischratgeber, der übrigens auch als App fürs Smartphone erhältlich ist.




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