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Aktuell

Grüner Klimafonds

Grüner Klimafonds macht Mut für weltweites Klimaabkommen

BMUB/BMZ Pressemitteilung, 20.11.14

Der „Grüne Klimafonds“ wird mit 9,3 Milliarden US-Dollar einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz in den Entwicklungsländern leisten können. Weitere Staaten haben ihre Zusagen für Ende des Jahres angekündigt. Das ist das Ergebnis der internationalen Geberkonferenz, deren Gastgeber die Bundesregierung heute in Berlin war. Bundesentwicklungsminister Gerd Müller und Bundesumweltministerin Barbara Hendricks werteten das Ergebnis als „Zeichen, dass die Welt beim Klimaschutz zusammenhält“. Es mache Mut für die anstehenden Verhandlungen über ein weltweites Klimaschutzabkommen.

Bundesumweltministerin Hendricks: „Klimaschutz braucht Solidarität. Die Ausstattung des Grünen Klimafonds zeigt, dass wir die Entwicklungsländer beim Klimaschutz nicht alleine lassen. Mit dem Fonds wollen wir ihnen dabei helfen, ihre Wirtschaft von vornherein auf einen klimafreundlichen Kurs im Einklang mit dem 2-Grad-Ziel zu bringen. Das Ergebnis von heute ist ein ermutigendes Signal für die Klimaverhandlungen, das das Vertrauen zwischen Industrie- und Entwicklungsländern stärken wird. Ich hoffe, dass sich jetzt alle Staaten zutrauen, eigene Klimaschutz-Beiträge für das internationale Abkommen auf den Tisch zu legen.“

Bundesentwicklungsminister Müller: „Der Klimawandel ist eine der entscheidenden Überlebensfragen der Menschheit. Diese können wir nur gemeinsam oder gar nicht lösen. Die heutigen Finanzzusagen sind ein Zeichen, dass die Welt bei dieser Frage zusammenhält. Von der Aufforstung der tropischen Regenwälder über den Küstenschutz bis hin zum Knowhow-Transfer bei Erneuerbaren Energien- die Welt kann im kommenden Jahr beweisen, dass Sie es mit dem 2- Grad-Ziel ernst meint!“

Die Einrichtung des Grünen Klimafonds (Green Climate Fund/GCF) wurde auf der Klimakonferenz 2010 in Cancún beschlossen. Mit den nun zugesagten Beiträgen ist er der größte multilaterale Klimafonds und zentraler Baustein der internationalen Klimafinanzierung.

Ziel des Fonds ist es, Entwicklungsländer – vor allem die armen und verletzlichen – auf ihrem Weg hin zu einer emissionsarmen und klimaresilienten Entwicklung zu unterstützen. Dazu wird er Zuschüsse und Kredite sowohl für Minderungs- als auch für Anpassungsmaßnahmen bereitstellen. Der Fonds soll außerdem dabei helfen, auch private Investitionen in Klimaschutz zu mobilisieren.

Die heutige Geberkonferenz war die dritte und entscheidende Runde zur Erstauffüllung des Fonds. 32 Staaten nahmen an der Konferenz teil. Für die Bundesregierung hatte Bundeskanzlerin Angela Merkel bereits beim Petersberger Klimadialog im Juli einen Beitrag von 750 Mio. Euro angekündigt. Deutschland war damit der erste Geberstaat für den Grünen Klimafonds.


Finanzierung des Grünen Klimafonds: Ein ermutigender Auftakt

Germanwatch begrüßt Ergebnisse der Geberkonferenz in Berlin

Germanwatch Pressemitteilung, 20.11.14

Bonn/Berlin. Die Umwelt- und Entwicklungsorganisation Germanwatch hat die Ergebnisse der heutigen Geberkonferenz zur Auffüllung des Grünen Klimafonds (GCF) als einen ersten wichtigen Schritt begrüßt, um zu einer angemessenen internationalen Klimafinanzierung zu gelangen. Der Grüne Klimafonds wurde geschaffen, um Klimaschutz und Anpassung an die Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern zu unterstützen. „9,3 Mrd. Dollar - damit kann der Fonds im nächsten Jahr beginnen, notwendige Programme für Klimaschutz und Anpassung zu fördern. Dies ist auch ein wichtiges Signal für die internationalen Klimaverhandlungen. Weitere Anstrengungen für die Klimafinanzierung werden folgen müssen, aber dies ist ein ermutigender Auftakt. Heute ist es wieder ein Stück wahrscheinlicher geworden, dass Ende 2015 in Paris ein neues Klimaabkommen erreicht werden kann. Denn die ausreichende und verlässliche Finanzierung ist eine Bedingung, damit Entwicklungsländer sich mit transformativen Strategien am Klimaschutz beteiligen, “ sagt Lutz Weischer, Teamleiter Internationale Klimapolitik bei Germanwatch.

„Die Industrieländer müssen ihr Versprechen einhalten, bis 2020 die Zahlungen stetig aufzustocken und ab 2020 jährlich 100 Milliarden US-Dollar für die Klimafinanzierung zu mobilisieren. Das ist eine moralische Verpflichtung, eine kluge Investition in klimafreundliche Entwicklung und nicht zuletzt der Lackmustest für Glaubwürdigkeit in den Klimaverhandlungen“, so Weischer weiter. Der GCF wird die Hälfte seines Budgets für die Anpassung an Folgen des Klimawandels in Entwicklungsländern aufwenden und dabei vor allem die besonders Verletzlichen unterstützen, die in den meisten Fällen am wenigsten zum Entstehen des Klimaproblems beigetragen haben. Mit der anderen Hälfte sollen Investitionen in den Klimaschutz unterstützt werden, damit Entwicklungsländer direkt auf einen emissionsarmen Entwicklungspfad gelangen können.

Die Industrieländer haben 2010 bei der Klimakonferenz in Cancún zugesagt, ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar aus öffentlichen und privaten Quellen für die Klimafinanzierung zu mobilisieren. Diese Summe wird über verschiedene Institutionen verteilt werden, von denen der GCF die wichtigste werden soll. „Gemessen an der Größe seiner Aufgaben sind die heutigen Zusagen für den GCF von 9,3 Milliarden US-Dollar über vier Jahre nur ein erster Schritt“, so Weischer. „Als erstes Land hat Deutschland bereits im Juli eine Zusage über 750 Millionen Euro gegeben und damit auch den Erfolg dieser Auffüllungsrunde ermöglicht. Als nächsten Schritt erwarten wir von der Bundesregierung einen Plan, wie Deutschland seinen Beitrag zu den 100 Milliarden Dollar bis 2020 leisten wird. Der G7-Gipfel unter deutscher Präsidentschaft bietet die Chance, einen solchen Plan der wichtigsten Industrieländer voranzubringen.“


Bundesregierung muss "Klima-Aktionsplan 2020" nachbessern

BUND: Klimaschutz-Anstrengungen forcieren, TTIP und Ceta ablehnen

BUND Pressemitteilung, 23.11.14

Berlin: Bei ihrer Jahresversammlung in Berlin haben rund 130 Delegierte des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) stärkere Anstrengungen beim Klimaschutz gefordert. Klimaschutz sei Natur- und zugleich Menschenschutz. Gelinge es nicht, die Erderwärmung zu begrenzen, würden Dürren, Wetterextreme, Hungersnöte und durch den Klimawandel bedingte Flüchtlingsströme zunehmen sowie der Verlust von Arten und Lebensräumen weitergehen. Die internationale Gemeinschaft und die Bundesregierung müssten endlich entschlossen handeln. Auf der Tagesordnung stehe der Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft.

Das aktuelle Vorhaben der Bundesregierung, einige der ältesten Kohlekraftwerke stillzulegen, ist für den BUND-Vorsitzenden Hubert Weiger ein "erster Schritt zum Einstieg in den Ausstieg aus der Kohleverstromung". "Da geht mehr. Ein Minus von 22 Millionen Tonnen CO2 ist ein Drittel von dem, was zum Erreichen des nationalen Klimaziels bis 2020 erforderlich ist. Bundeswirtschaftsminister Gabriel muss noch nachbessern. Gerade vor der Weltklimakonferenz in Lima braucht Bundesumweltministerin Hendricks die Unterstützung der gesamten Bundesregierung für einen ehrgeizigen Klima-Aktionsplan", sagte Weiger.

In einer Resolution zu den geplanten Freihandelsabkommen zwischen der EU und den USA bzw. Kanada, TTIP und Ceta, forderten die BUND-Delegierten Bundeskanzlerin Angela Merkel auf, gegenüber der EU-Kommission die Ablehnung des Ceta-Abkommens durch die deutsche Seite zu erklären und für einen Abbruch der TTIP-Verhandlungen zu votieren. Der BUND appellierte außerdem an die Bundestags- und Europaabgeordneten, sich für einen Abbruch der TTIP-Verhandlungen einzusetzen und die Ratifizierung von Ceta abzulehnen.

Der BUND-Vorsitzende Weiger sagte in seiner Rede vor den Delegierten: "Demokratische Verfahren und parlamentarische Rechte müssen Vorrang haben vor den Profitinteressen von Unternehmen. Deshalb lehnen wir nicht nur den sogenannten Investorenschutz ab, sondern auch das von der Politik gewollte Prinzip der regulatorischen Kooperation. Beides gefährdet die Umwelt- und Verbraucherschutzstandards. Die internationale Gemeinschaft braucht nicht schlechtere, sondern sie benötigt bessere ökologische und soziale Regelungen."

Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist als unabhängiger und gemeinnütziger Verband mit mehr als 500000 Mitgliedern und Unterstützern der größte basisdemokratisch organisierte Natur- und Umweltschutzverband Deutschlands. Der BUND hat 16 Landesverbände, seine Mitglieder sind in einem flächendeckenden Netz von ca. 2000 Kreis- und Ortsgruppen organisiert. Der BUND ist Mitglied des internationalen Netzwerks Friends of the Earth (FoE) und hat Partnerorganisationen in rund 70 Ländern.


Schwarze Zeiten für weiße Bären

WWF Pressemitteilung, 21.11.14

Die Zahl der Eisbären in der Beauford See, in Alaska und im Nordwesten Kanadas, ist seit Beginn des Jahrhunderts um rund 40 Prozent geschrumpft. Die aktuellen Zahlen wurden jetzt im Fachjournal Ecological Applications veröffentlicht. 2004 wurden noch 1.500 Eisbären gezählt, zuletzt waren es nur noch 900 Exemplare.

„Der Klimawandel macht den Tieren zunehmend zu schaffen. Mit den neuesten Zahlen haben sich die Befürchtungen bestätigt“, kommentiert Sybille Klenzendorf vom WWF Arktisprogramm die Ergebnisse der Langzeitbeobachtung. „Das sommerliche Packeis auf dem Meer ist seit Jahren auf dem Rückzug und ohne Eis fehlt den Bären die Plattform zum Robbenjagen. Das macht das Überleben, insbesondere für Jungtiere, immer schwieriger“, so die WWF Expertin.

Der WWF fürchtet, dass sich der bedrohliche Trend fortsetzt, wenn der Klimawandel nicht gestoppt wird. Weltweit gibt es noch etwa 20.000 bis 25.000 Eisbären. Sie verteilen sich auf 19 voneinander getrennte Populationen. Der Klimawandel schlägt in ihrem eisigen Lebensraum besonders dramatisch zu: Die durchschnittliche Lufttemperatur in der Arktis ist in den vergangenen 100 Jahren um rund fünf Grad Celsius gestiegen. Die Ausdehnung des arktischen Packeises ging zuletzt pro Jahrzehnt rund zehn Prozent zurück. Damit schmilzt auch der Lebensraum des Eisbären und anderer Tiere immer weiter zusammen. Erst vor wenigen Wochen wurden in der Region Massenansammlungen Zehntausender Walrosse an Stränden beobachtet. Auch dieses Phänomen ist auf das schmilzende Meereis zurückzuführen, das die Tiere normalerweise nutzen, um sich bei der Jagd zwischen den Tauchgängen auszuruhen.

„Die aktuellen Ergebnisse verdeutlichen einmal mehr, dass wir das Tempo beim Klimaschutz drastisch erhöhen müssen. Nur dann hat haben die Arktis und die Eisbären eine Überlebenschance“, so Sybille Klenzendorf vom WWF.




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