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Aktuell

WWF: Wechsel an Spitze

Staffelstabsübergabe beim WWF

Wechsel an Spitze des Aufsichtsgremiums: Dr. Valentin von Massow übernimmt Vorsitz
Von Massow fordert Klimaschutzplan 2050 noch in laufender Legislaturperiode und „mehr Nachhaltigkeit“ in der Landwirtschaft


WWF Pressemitteilung, 24.6.16

Neuer Stiftungsrats-Vorsitzender des WWF Deutschland wird der Agrar-Ökonom Dr. Valentin von Massow. Das hat die Umweltschutzorganisation auf ihrem Berliner Sommerempfang am Donnerstagabend bekannt gegeben. Von Massow wird sein Amt zum 1. Juli antreten und folgt auf den Wissenschaftler Prof. Dr. Detlev Drenckhahn, der satzungsgemäß ausscheidet. Der Stiftungsrat kontrolliert als oberstes Aufsichts- und Kontrollgremium des WWF die Einhaltung des Stifterwillens im Sinne der Satzung. Darüber hinaus berät und unterstützt er den Vorstand bei seiner Tätigkeit.

„Die Bewahrung der Biodiversität und die Bekämpfung des Klimawandels sind zwei der größten Herausforderungen, denen sich die internationale Staatengemeinschaft derzeit stellen muss. Sie haben auch Auswirkungen auf die globale politische Stabilität. Deutschland kann und wird hoffentlich hierbei eine besondere Verantwortung übernehmen“, erklärte von Massow in einer ersten Stellungnahme.

Die Bundesregierung müsse, so die WWF-Forderung, in Erfüllung der COP 21 Vereinbarungen von Paris noch in dieser Legislaturperiode einen Klimaschutzplan verabschieden, um die Dekarbonisierung Deutschlands bis spätestens 2050 sicher zu stellen. Als wichtige Einzelmaßnahme nannte von Massow einen sozialverträglichen Fahrplan zum schnellst-möglichen Ausstieg aus der Kohleverstromung.

Auch im Ernährungssektor sieht der neue Vorsitzende des WWF-Stiftungsrats Handlungsbedarf. „Wir müssen unsere Landwirtschaft deutlich nachhaltiger gestalten", so der Agrar-Ökonom, „um den Schwund der biologischen Vielfalt in Deutschland und Europa aufzuhalten und negative Klima-Effekte zu minimieren." Darüber hinaus gelte es den „ökologischen Fußabdruck“ Deutschlands im Rest der Welt drastisch zu reduzieren. Es dürfe nicht sein, dass aufgrund unseres Fleischverbrauchs etwa in Südamerika wertvolle Ökosysteme in Plantagen umgewandelt würden, um Soja als Tierfuttermittel zu produzieren. „Wir müssen unsere Ernährung so gestalten, dass die verbliebene biologische Vielfalt geschützt wird, und wir den weiteren Klimawandel stoppen. Damit sichern wir letztlich auch unser eigenes Überleben."

Von Massow arbeitet seit 2006 in verschiedenen Aufsichtsgremien in den Sektoren Energie, Landwirtschaft und Umwelt. Davor war er knapp 20 Jahre bei der Unternehmensberatung The Boston Consulting Group, zuletzt als Managing Partner in Indien. Nach dem Studium der Landwirtschaft und Promotion in Göttingen wirkte er zwei Jahre am International Livestock Centre for Africa in Addis Abeba. Der 59-jährige ist dem WWF seit 1994 in verschiedenen Funktionen verbunden und sieht dessen Stärke vor allem in seinem weltweiten Netzwerk in rund 100 Ländern. Nur mit dieser internationalen Ausrichtung könne es gelingen, die globalen Aufgaben zum Erhalt der biologischen Vielfalt der Erde anzugehen, so von Massow.

Unter der langjährigen Führung seines Vorgängers Prof. Dr. Detlev Drenckhahn hat sich der WWF als Organisation weiter professionalisiert und seine Naturschutzaktivitäten und Fördererzahlen mehr als verdoppelt. Der Ornithologe, Botaniker und Mediziner hat u.a. das Amazonas-Schutzgebiet Juruena mitbegründet, einen von internationalen Geldgebern aufgebauten Naturfonds in Mozambique initiiert und den Natur- und Umweltschutz in Deutschland entscheidend vorangetrieben. Drenckhahn ist zudem ein Wegbereiter des Nationalparks Wattenmeer und leitet als Vorsitzender den Aufsichtsrat des Nationalparkzentrums Königstuhl auf Rügen.

Sein Nachfolger betont, dass es dem Wirken Drenckhahns zu verdanken sei, dass sich der WWF Deutschland zu einer der national und international bedeutendsten Natur- und Umweltschutzorganisationen entwickelt hat. Seine Arbeit und sein Engagement habe viele Menschen für den WWF motiviert, Verantwortung zu übernehmen. „Detlev Drenckhahn ist ein großer Visionär. Er hat Menschen unterschiedlichster Fachrichtungen und Interessen zusammengebracht, um sie für den Naturschutz vor der Haustür oder in fernen Ländern zu begeistern. Er hat rastlos daran gearbeitet, den Schutz der Natur und Umwelt als gesellschaftliche Aufgabe im Denken und Handeln vieler Menschen in Wissenschaft, Wirtschaft und Politik zu verankern“, so von Massow.




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