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Aktuell

IKEA-Urwaldzerstörung in Russland

Weltweiter Protest gegen die Zerstörung von Urwäldern durch Ikea

180.000 Menschen fordern von Ikea: Stoppt die Abholzung von Urwäldern

Pressemitteilung von Rettet den Regenwald und Protect the Forest, 10.12.12

Die Zerstörung von intakten uralten Wäldern im russischen Karelien für Ikea Möbel löste weltweite Empörung und Proteste aus. Deutsche und schwedische Medien und Nichtregierungsorganisationen (NROs) berichteten dieses Jahr bereits über den Fall. Am 7.12.2012 überreichte die NRO Protect the Forest 180.000 Unterschriften einer Petition an Ikea, die von dem schwedischen Möbelhaus verlangt, seine Umweltversprechen gegenüber den Verbrauchern einzuhalten und die Zerstörung von ökologisch wertvollen Urwäldern unverzüglich zu stoppen.

„Menschen aus Schweden, Kanada, Deutschland, Spanien, Frankreich und Belgien haben die Petition mit unseren Forderungen unterschrieben“, sagt Viktor Säfve, Vorsitzender von Protect the Forest. „Letzten Freitag trafen wir uns mit Ikea und Swedwood, um unsere Forderungen vorzutragen und die Petition zu überreichen.“ Allein 65.000 Unterschriften wurden vom deutschen Verein Rettet den Regenwald gesammelt.

An dem Treffen mit Ikea nahmen auch Partnerorganisationen von Protect the Forest, wie Friends of the Earth Schweden, der russischen Umweltorganisation SPOK aus Karelien, sowie Greenpeace Schweden teil. Auch Vertreter vom WWF Schweden waren anwesend. „Ikea behauptete, dass die Kritik von Protect the Forest zu heftig wäre und keinen Rückhalt bei russischen Umweltorganisationen hätte“, klärt Alexander Markowsky von SPOK auf. „Aber auf dem Treffen stellten wir klar, dass die Kritik auch von russischen Verbänden unterstützt wird. Ikeas erster Fehler war, uralte Wälder mit hohem Schutzwert überhaupt zu pachten.“

SPOK, Greenpeace Russia and Protect the Forest fassten die Kritik in einer gemeinsamen Stellungnahme zusammen und überreichten sie bei dem Treffen an Ikea.

Ikea behauptet, dass die Rodungen der alten Taiga-Wälder sowohl nachhaltig und verantwortlich sei und beruft sich dabei auf das Zertifikat des Forest Stewardship Council (FSC). Das FSC-Label für industriellen Holzeinschlag wird wegen zertifizierter Zerstörung von Urwäldern schon lange von Umweltschützern kritisiert. Mit der Kritik im Ikea-Fall konfrontiert, stellte der FSC-Vorsitzende selbst klar, dass FSC kein Öko-Label sei. „Das zeigt, dass Ikea sich hinter einer Fassade netter Wörter versteckt. Aber bisher hat das Unternehmen seinen Kunden keine Garantien geben können, dass uralte Kiefern nicht zu billigen Ikea-Möbeln verarbeitet werden“, sagt Klaus Schenck von Rettet den Regenwald e.V.

Hintergrund:

Zwischen 2010 und 2011 reiste Protect the Forest ins russische Karelien, um die Rodungen durch Ikea/Swedwood zu dokumentieren. Im April 2012 berichtete das schwedische Fernseh-Programm „Uppdrag granskning“ über die Zerstörung der karelischen Urwälder durch Ikea. Danach startete Protect the Forest die Kampagne, um Ikeas Vorgehen in den Wäldern Kareliens zu stoppen.

Auf www.protecttheforest.se finden Sie die gemeinsame Erklärung der vier Umweltorganisationen und die Petition, die von 180.000 Menschen unterzeichnet wurde. Die Petition richtet sich an das Management von Ikeas Tochterfirma Swedwood, welche die Rodungen in den karelischen Wäldern durchführt.




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