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Aktuell

Sicherheit für Brasiliens Indigene

Unkontaktierte: Brasilien erhöht Sicherheit wegen "Krisensituation"

Survval International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 15.8.11

Die brasilianische Regierung will nationale Sicherheitskräfte bereitstellen, um nach einem Überfall auf einen staatlichen Wachposten die Sicherheit unkontaktierter Indianer zu gewährleisten. Das Schicksal der Indigenen in dem Gebiet ist noch ungeklärt.

Letzte Woche berichtet Survival International, dass schwer bewaffnete Drogenschmuggler aus Peru den Wachposten in Brasiliens westlichem Amazonasgebiet umzingelt und überfallen hatten. Die Sorge um das Wohlbefinden der unkontaktierten Indianer wuchs, nachdem Mitarbeiter der brasilianischen Behörde für indigene Angelegenheiten (FUNAI) einen zerbrochenen Pfeil im Rucksack eines Schmugglers fanden.

FUNAI hat einen Beobachtungsflug über das Gebiet des unkontaktierten Volkes durchgeführt. Ihr Dorf und ihre Felder sind in gutem Zustand. Ohne bestätigte Sichtung der Indianer, konnten Sorgen um ihr Wohlbefinden jedoch nicht ausgeräumt werden.

Regina Miki, Brasiliens Ministerin für Nationale Sicherheit, bezeichnete die Lage angeblich als "Krisensituation", die eine "permanente Anwesenheit des Verteidigungsministeriums" erfordere.

Das unkontaktierte Volk machte im Februar weltweit Schlagzeilen. Survivals Direktor Stephen Corry beschrieb ihr Verschwinden als "sehr erschreckend". Er sagte: "Glücklicherweise sieht es so aus, als ob Brasilien nun für mehr Sicherheit in dem Gebiet sorgen will. Hoffentlich sorgen die Maßnahmen auch dafür, dass dieser Teil des Amazonas nicht zu einer Anlaufstelle für Drogenschmuggel wird. Aber auch Peru muss seinen Teil beitragen, denn es sieht so aus, als ob die Schmuggler von dort kommen."

Survival hat an Perus Präsident geschrieben, um mehr Sicherheit für die Indianer in dem Gebiet zu fordern. Es müssen Schritte eingeleitet werden, um das unkontaktierte Volk zu schützen. Diese Karte zeigt, wie nah das Gebiet der unkontaktierten Indianer an der Grenze zu Peru liegt.


Adveniat fordert brasilianische Regierung zum Schutz der Ureinwohner auf

Adveniat Pressemitteilung, 15.8.11

Essen. Das Lateinamerika-Hilfswerk Adveniat hat Brasiliens Regierung zum besseren Schutz der Ureinwohner aufgefordert. Aufgrund der wirtschaftlichen Ausbeutung der Amazonasregion seien indigene Völker vom Aussterben bedroht, heißt es in einem Brief von Adveniat-Geschäftsführer Prälat Bernd Klaschka an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff. „Wir hoffen, dass die brasilianische Regierung alle notwendigen Maßnahmen ergreift, damit die physische und kulturelle Integrität der indigenen Völker gewährleistet ist“, so Klaschka.

Mit großer Sorge hatte Adveniat Anfang August die Nachricht von einem möglichen Massaker an isoliert lebenden Indigenen im Grenzgebiet zwischen Brasilien und Peru in der Region des Bundesstaates Acre zur Kenntnis genommen. Dieses Massaker sei vermutlich von Drogenhändlern und Holzfällern verübt worden, die in das Gebiet der Indigenen eingedrungen waren. „Besonders auffällig ist die Leichtigkeit, mit der sie den Stützpunkt der Indianerbehörde Funai in Xinane, der zum Schutz der Ureinwohner besteht, besetzt und geplündert haben“, heißt es in dem Schreiben an Rousseff. Adveniat ist erschrocken darüber, in welch hilfloser Situation sich die dort lebenden Indianervölker befinden und so jederzeit komplett ausgelöscht werden könnten.

Nach immer wiederkehrenden Berichten zahlreicher Projektpartner Adveniats erlebe die Amazonasregion gegenwärtig eine Phase wirtschaftlicher Ausbeutung durch Megaprojekte, die mit dem Wachstumsbeschleunigungsprogramm und der Initiative zur Integration der regionalen Infrastruktur in Südamerika verbunden sind. „Wir wissen, dass in anderen Regionen Brasiliens – Maranhão, Rondonia, Norte do Mato Grosso, Sul do Amazonas – weitere indigene Völker ebenfalls vom Aussterben bedroht sind“, so Klaschka. Die Geschichte Amazoniens zeige, dass die Zunahme von Massakern zusammenhängt mit Phasen der Intensivierung der Wirtschaftspolitik, die von externen Interessen an der Region geleitet waren, wie zum Beispiel in der Zeit der Kautschuk-Ausbeutung und der Großprojekte der Militärdiktatur.


Brasilien: Luftwaffe bombardiert illegale Landebahn an der Grenze zu Kolumbien

Latina Press, 13.8.11

http://latina-press.com/news/100703-brasilien-luftwaffe-bombardiert-illegale-landebahn-an-der-grenze-zu-kolumbien/




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