powered by <wdss>
Aktuell

Protest gegen Siemens in Amazonien

Regenwaldzerstörung am Amazonas - powered by Siemens

Protestaktion gegen Staudamm-Projekt in Brasilien

ROBIN WOOD Pressemitteilung, 23.1.13

Während die Siemens-AktionärInnen heute früh zur Hauptversammlung des Konzerns ins Münchner Olympiastadion strömen, prangt über ihren Köpfen ein Protest-Banner von ROBIN WOOD. KletteraktivistInnen der Umweltorganisation demonstrieren auf diese Weise gegen die Mitwirkung von Siemens am Bau des Belo Monte-Staudamms in Brasilien, für den Zehntausende Menschen von ihrem Land vertrieben und großflächig Regenwald zerstört werden soll. Mitglieder weiterer Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen demonstrieren vor dem Eingang der Olympiahalle ebenfalls gegen den Belo Monte-Staudamm und verteilen Flyer an die AktionärInnen.

Siemens ist über das Joint Venture Voith Hydro an dem Bau beteiligt. Voith Hydro soll u.a. Turbinen, Generatoren und Transformatoren liefern; der Auftrag hat ein Volumen von 443 Millionen Euro. ROBIN WOOD fordert von Siemens, eine Mitwirkung an Projekten, bei denen internationale Umwelt- und Menschenrechtsstandards verletzt werden, systematisch auszuschließen.

Belo Monte soll der drittgrößte Staudamm der Welt werden. Die ökologischen und sozialen Auswirkungen dieses Mega-Projekts am Xingu-Fluss im brasilianischen Amazonasbecken sind verheerend: Eine Tropenwald-Fläche – groß wie der Bodensee – soll geflutet werden. Durch die dadurch ausgelösten Fäulnisprozesse würden Millionen Tonnen Treibhausgase freigesetzt. Der Amazonas wird auch „die grüne Lunge der Erde“ genannt. Ein derartiger Eingriff würde eines der artenreichsten Ökosysteme der Erde großflächig zerstören.

Mehr als 30.000 Menschen würden ihr Zuhause verlieren und müssten zwangsumgesiedelt werden. Darüber hinaus gäbe es unzählige weitere Betroffene, etwa Fischer, denen durch die Trockenlegung des Xingu-Flusses die Lebensgrundlage genommen würde. Vor Ort gibt es massive Proteste von Umwelt- und Menschenrechtsorganisationen, indigenen Gruppen und der Kirche gegen das Bauvorhaben.

„Großprojekte wie dieses dienen nicht den Menschen, sondern Wirtschaftsinteressen. Der erzeugte Strom soll zum Großteil in die Aluminium- und Stahlindustrie fließen“, sagte ROBIN WOOD-Aktivist Matthias Holzer.

Wegen der unbeständigen Wasserführung des Xingu-Flusses kann das Wasserkraftwerk am Belo Monte nur drei bis vier Monate im Jahr mit voller Leistung laufen. „Schon jetzt ist absehbar, dass Belo Monte weitere Bauvorhaben nach sich ziehen wird. Bis zu 50 große, neue Wasserkraftwerke sind im Amazonasbecken geplant. Das wäre eine Katastrophe für die lokale Bevölkerung, Klima und Natur“, so Celine Magnus von ROBIN WOOD München.




» zurück
 

Druckversion