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Erfolg für Guaraní

Brasilien: Guarani-Gemeinden bekommen von Gericht Recht

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 3.4.15

Drei Guarani-Gemeinden in Zentral-Brasilien sehen einen Hoffnungsschimmer, dass sie auf dem Land ihrer Vorfahren bleiben können. Gerichtsbeschlüsse haben die Ausweisung der Indigenen aufgehoben oder gekippt.

Die drei Gemeinden im Bundesstaat Mato Grosso do Sul – Kurusu Mba, Passo Piraju and Pacurity – hatten kleine Teile ihres angestammten Landes wieder besetzt, nachdem Viehzüchter sich das Land genommen hatten.

Der Oberste Gerichtshof Brasiliens hat nun entschieden, dass die Gemeinde Kurusu Mba nicht ausgewiesen werden sollte, da das Land irgendwann einmal zu indigenem Gebiet erklärt werden könnte. Seit der Wiederbesetzung eines Teils des angestammten Landes im Jahr 2007 wurden vier Anführer der indigenen Gemeinde erschossen.

In einem Brief an Brasiliens Präsidentin Dilma Rousseff hatten die Guarani der Gemeinde Kurusu Mba im vergangenen Oktober geschrieben: „Seit zehn Jahren überleben wir hier und leisten Widerstand, und wir alle werden uns bis zum Tod widersetzen. Wir haben entschieden, dass wir alle gemeinsam sterben werden und dass wir unser angestammtes Land nicht verlassen oder uns vertreiben lassen werden.”

Viehzüchter heuern regelmäßig Privatmilizen an, die auf ihren Farmen Streife laufen und Räumungsanweisungen dazu verwenden, um Indigene zu drangsalieren und einzuschüchtern.

Die Verfügung, die Gemeinde Paso Piraju auszuweisen, wurde gekippt in Anerkennung der Tatsache, dass es sich um ein umstrittenes Gebiet handele. Aufgehoben wurde die Räumungsanweisung für die Gemeinde Pacurity; der Richter verwies in der Begründung auf das Konfliktrisiko sowie den Mangel an Sicherheit, dem die Indigenen im Falle der Ausweisung ausgesetzt wären. Auch wäre ihre Versorgung mit Wasser bedroht.

Aufeinanderfolgende brasilianische Regierungen haben es nicht geschafft, den schwerwiegenden Landkonflikt in Mato Grosso do Sul zu lösen. Infolge des massiven Verlustes ihres Landes leiden die Guarani an Unterernährung, Gewalt, und Morddrohungen, ohne dass ein Ende in Sicht wäre. Außerdem ist die Selbstmordrate der Guarani eine der höchsten weltweit.

Die mächtige Agrarlobby in Brasiliens Kongress drängt auf eine Verfassungsänderung, die unter dem Kürzel „PEC 215“ diskutiert wird. Sollte sie vom Kongress verabschiedet werden, so würde dieser selbst, nicht mehr die Regierung, wie bislang, die Befugnis erhalten, über die Anerkennung indigener Gebiete zu entscheiden. „PEC 215“ wäre ein schwerer Schlag für die Guarani und andere indigene Völker in Brasilien, die für die Wiedergewinnung ihrer angestammten Gebiete kämpfen.


Indigene in Brasilien erhalten Blutproben aus USA zurück

Von Christian Kliver, amerika21, 10.4.15

https://amerika21.de/2015/04/117773/indigen-yanomami-brasilien-usa


Venezuela: Indigene prangern Psychoterror durch Militär an

Survival International Deutschland e.V. Pressemitteilung, 2.4.15

Indigene, die im venezolanischen Amazonasgebiet leben, haben sich über das Militär beschwert. Dieses erweise sich als unfähig, gegen den illegalen Abbau von Gold und Diamanten auf dem Land der Indigenen vorzugehen. Die Soldaten hätten zudem ein Klima von „Schrecken und Angst“ geschaffen. Die indigene Bevölkerung werde „verhöhnt und erniedrigt“.

Von einigen venezolanischen Offizieren ist bekannt, dass sie selbst am illegalen Handel mit Gold beteiligt sind. Sie vermieten Schürfausrüstung und kontrollieren den Zugang zu den illegal errichteten Minen. Die Indigenen beschuldigen einen Offizier, das Zuhause von Indigenen niedergebrannt zu haben, die das Militär zuvor kritisiert hatten.

Kuyujani, eine Organisation, die die indigenen Völker der Yekuana und der Sanema vertritt, die entlang des Flusses Caura im Amazonasgebiet leben, hat bei der Staatsanwaltschaft Beschwerde eingereicht wegen des Versagens des Militärs bei der Bekämpfung des grassierenden illegalen Abbaus von Gold und Diamanten.

Kuyujani zufolge hat die Goldschürferei die Gesundheit der indigenen Bevölkerung ruiniert. Der Caura-Fluss ist von Quecksilber vergiftet, das in die Nahrungskette der Indigenen eindringt und die Wasserversorgung beeinträchtigt. 2013 ergab eine Untersuchung, dass 92 Prozent der entlang des Caura lebenden indigenen Frauen in ihrem Körper Quecksilberwerte hatten, die über den international zulässigen Werten lagen. Bei einem Drittel der Frauen bestand ein hohes Risiko, dass ihre Neugeborenen Störungen des Nervensystems aufweisen könnten.

Seit 2006 hat der illegale Goldschürf-Boom dramatisch zugenommen. 2014 hatte Venezuelas Regierung angekündigt, sie beabsichtige, große Flächen, darunter indigenes Land, für den legalen Abbau freizugeben. Die in der Folge entstandenen Lager haben junge Indigene in Kontakt mit Alkohol und Drogen gebracht sowie Prostitution aufkommen lassen.

Venezuelas Verfassung erkennt zwar das Recht der indigenen Völker auf ihr angestammtes Land an. Doch nur in sehr wenigen Fällen haben Indigene kollektive Besitztitel für ihr Land erhalten.


Peruanische Firma sucht nach Öl im Chaco

Von Stefan Undorf, Das Wochenblatt, 6.4.15

http://wochenblatt.cc/nachrichten/peruanische-firma-sucht-nach-oel-im-chaco/33512




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