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Neue Arten am Himalaya

Highlife im Himalaya

WWF-Report: Über 200 neue Tier- und Pflanzenarten in Ost-Himalaya entdeckt

WWF Pressemitteilung, 5.10.15

Thimphu/Bhutan, Berlin - Ein niesender Affe, ein an Land spazierender Fisch und ein brauner Frosch mit tiefblauen Augen sind nur einige der bislang unbekannten Arten, die im Osten des Himalayas neuentdeckt wurden. In einem aktuellen Bericht beschreibt der WWF über 200 Tier- und Pflanzenarten, die in der Gebirgsregion in den letzten sechs Jahren gefunden wurden, darunter 133 Pflanzenarten, 39 Wirbellose, 26 Fische, zehn Amphibien sowie eine Reptil-, eine Vogelart und ein Säugetier. „Der Himalaya ist ein Ort von unglaublicher Artenvielfalt und immer für Überraschungen gut“, sagt Stefan Ziegler vom WWF Deutschland.

Die bislang unbekannten Arten wurden auf verschiedenen Expeditionen in Bhutan, Nordostindien, Nepal, Nordmyanmar und dem südlichen Tibet entdeckt. Zu den auffälligsten Arten zählt der „Draculafisch“ (Danionella dracula), der seinen Namen wegen seiner vampirartigen Zähne bekommen hat. Besonders macht ihn auch seine geringe Größe von maximal 1,6 Zentimetern. Ebenfalls neuentdeckt wurde der „Blaue Schlangenkopffisch“ (Channa andrao), der Luft atmen und bis zu vier Tage außerhalb des Wassers überleben kann. Er ist zugleich in der Lage, seine Flossen auch an Land zur Fortbewegung zu nutzen. Bei dem einzigen neuentdeckten Säugetier handelt es sich um eine Affenart (Rhinopithecus strykeri), der mit einer nach oben geöffneten Mini-Nase auskommen muss. Bedingt durch diese evolutionäre Unannehmlichkeit muss das Tier bei Regenfall stetig niesen, weshalb er seinen Kopf bei schlechtem Wetter zwischen die Knie steckt.

Neben den teilweise skurrilen Neuentdeckungen unterstreicht der Bericht auch die immensen Bedrohungen, denen die Ökosysteme am Dach der Welt ausgesetzt sind. Nur noch rund ein Viertel der ursprünglichen Lebensräume der Region könnten als intakt eingestuft werden. Die größte Gefahr gehe vom Klimawandel aus, gefolgt von Bevölkerungswachstum, Abholzung, der Ausbreitung von Ackerflächen und Wilderei. Aber auch der Bergbau, Luftverschmutzung durch zunehmende Industrialisierung und der Bau von Wasserkraftwerken erhöhe den Druck auf die empfindliche Flora und Fauna. „Der östliche Himalaya steht an einem Scheideweg. Die Regierungen müssen sich entscheiden, ob sie den Weg ungebremsten Wachstums mit fatalen Folgen für Mensch und Natur gehen wollen, oder einen umweltfreundlichen Weg, der unsere Lebensgrundlagen nicht zerstört“, so Stefan Ziegler vom WWF.




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