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    Wolfs-Beratungszentrum
 
     
 
    
   Neues Wolfs-Beratungszentrum des Bundes soll Landesbehörden unterstützenBMUB/BfN Pressemitteilung, 10.2.16
 Die Rückkehr der Wölfe nach Deutschland stellt Bundes- und
  Landesbehörden vor Aufgaben, die einer bundesweiten Koordination
  bedürfen. Dies soll ein neues Dokumentations- und Beratungszentrum des
  Bundes leisten, das die zuständigen Landesbehörden bei offenen Fragen
  rund um den Wolf berät und bundesweit Daten zur Ausbreitung des Wolfes
  sammelt. Bundesumweltministerin Barbara Hendricks und die Präsidentin des
  Bundesamtes für Naturschutz Beate Jessel sicherten sich für den Aufbau
  des neuen Wolf-Zentrums die Unterstützung der renommiertesten Experten
  des Landes.
 
 Bundesumweltministerin Barbara Hendricks: „Deutschland ist wieder ein
  Wolfsland. Das ist ein großer Erfolg für uns Naturschützer. Aber es ist
  auch eine große Herausforderung, weil das Nebeneinander von Mensch und
  Wolf vielerorts erst wieder neu erlernt werden muss. Unser neues
  Wolfs-Beratungszentrum soll die Länder bei neu auftauchenden Fragen rund
  um den Wolf unterstützen. Wir stellen den Ländern damit Deutschlands
  beste Wolfs-Experten schnell und unbürokratisch zur Verfügung. Denn der
  Wolf kennt keine Ländergrenzen. Und die Erfahrung zeigt: Je mehr man
  über den Wolf weiß, desto weniger Probleme gibt es.“
 
 BfN-Präsidentin Beate Jessel: „Die Zunahme und Ausbreitung des Wolfes in
  Deutschland hat bei den Naturschutzbehörden zu einer erhöhten Nachfrage
  nach bundesweit aufgearbeiteten aktuellen Informationen zum Wolf geführt.
  Der Beratungsbedarf ist besonders zu den konfliktträchtigen Aspekten des
  Wolfsmanagement gewachsen. Wandernde Jungwölfe können sehr schnell von
  einem Bundesland in ein anderes wechseln und viele Rudelterritorien sind
  bereits jetzt länderübergreifend. Eine bundesweit einheitliche fachliche
  Unterstützung beim Umgang mit dieser großräumig agierenden Tierart ist
  daher sinnvoll.“
 
 Mit der neuen „Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema
  Wolf“ kommt die Bundesregierung einer Bitte der Länder nach. Sie soll
  in erster Linie die Naturschutzbehörden von Bund und Ländern fachlich
  unterstützen.
 
 Konkret soll die neue Stelle dafür sorgen, dass die Behörden
  kontinuierlich und aktuell mit bundesweiten Informationen zum Wolf
  versorgt werden. Außerdem soll sie bei schwierigen Fällen helfen und zur
  Koordination und Konfliktlösung beitragen. Sie liefert bei Bedarf
  wissenschaftliche Beratung zu bestimmten Fällen des Wolfsmanagements.
 
 Getragen wird das Beratungszentrum von einem Konsortium aus mehreren
  wissenschaftlichen Institutionen: Unter der Führung der Senckenberg
  Gesellschaft für Naturforschung (SGN) arbeiten darin das Senckenberg
  Museum für Naturkunde Görlitz (SMNG), das LUPUS Institut für
  Wolfsmonitoring und -forschung in Deutschland, das Leibniz-Institut für
  Zoo- und Wildtierforschung Berlin (IZW) und das Senckenberg
  Forschungsinstitut, Standort Gelnhausen.
 
 „Alle Einrichtungen verfügen über langjährige wissenschaftliche und
  praktische Erfahrung in der Arbeit mit den Wölfen in Deutschland. Hier
  bauen international ausgewiesene Experten eine wissenschaftsbasierte und
  anwendungsorientierte Dokumentations- und Beratungsstelle auf“, sagt der
  Generaldirektor der Senckenberg-Gesellschaft, Prof. Mosbrugger.
 
 Die Bundesbehörden haben die Rückkehr des Wolfes von Anfang an auf
  fachlicher Ebene begleitet, indem wissenschaftliche Projekte initiiert und
  gefördert wurden. Auf der Grundlage eines Fachkonzeptes des Bundesamtes
  für Naturschutz haben inzwischen fast alle Flächenländer in Deutschland
  Wolfsmanagementpläne erstellt, die Konflikte im Nebeneinander von Wolf
  und Mensch vermeiden und verringern sollen. Mit diesem Ziel hat das
  Bundesumweltministerium zudem die bundesweit tätigen, interessierten
  Verbände zu einem regelmäßig stattfindenden Runden Tisch eingeladen.
 
 Es gibt inzwischen wieder 31 Wolfsrudel in Deutschland. Der Bestand nimmt
  zu, allerdings gilt der Wolf nach wie vor als vom Aussterben bedroht.
 
 Ein aktuelles Informationspapier zur Situation der Wölfe in Deutschland
  finden Sie unter:
  www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2016/Dokumente/Wolf_Hintergrundpapier_barrierefrei.pdf
 
 Eine Verbreitungskarte finden Sie unter:
  www.bfn.de/fileadmin/BfN/presse/2016/Dokumente/Wolf_Verbreitungskarte_barrierefrei.pdf
 
 
 
 NABU begrüßt Aufbau eines bundesweiten Wolfs-BeratungszentrumsTschimpke: Zentrale Koordinierungsstelle hilft beim länderübergreifenden Erfahrungsaustausch zum WolfTransparenz bei Informationen zur Wolfssituation notwendig
 
 NABU Pressemitteilung, 10.2.16
 
 Berlin  Der NABU begrüßt die Einrichtung eines bundesweiten Wolfs-Beratungszentrums. Die Beratungs- und Dokumentationstelle unter Führung der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung soll die zuständigen Landesbehörden rund um den Wolf beraten und bundesweit Daten über das Wildtier sammeln und aufbereiten, wie Bundesumweltministerin Barbara Hendricks am heutigen Mittwoch in Berlin bekanntgab. Der NABU hatte sich seit längerem und wiederholt für die Einrichtung eines solchen Kompetenzzentrums zum Wolf ausgesprochen.
 
 NABU-Präsident Olaf Tschimpke: „Eine zentrale Koordinierungsstelle, die alle Erfahrungen und Daten, die bundesweit im Wolfsmanagement gemacht und erhoben werden, bündelt und auswertet, ist ein wichtiger Schritt für einen fundierten länderübergreifenden Erfahrungsaustausch im Umgang mit dem Wolf. Wichtig ist dabei Transparenz. Mit der Stelle muss ein flüssiger Trialog zur Wolfssituation zwischen Bundesländern, Bund  und Öffentlichkeit gefördert werden.“ Von dem gesammelten Wissen könnten Behörden in Bund und Ländern, Nutztierhalter und die Öffentlichkeit im Umgang mit dem Wildtier profitieren. Ein Beispiel sei der Erfahrungsaustausch und die Erforschung im Bereich von Herdenschutzmaßnahmen. „Es hilft dem Schäfer, wenn er schnell weiß, was er tun kann, und welche konkreten Maßnahmen in seiner Region sinnvoll sind“, so Tschimpke.
 
 Von einem bundesweiten Beratungszentrum erhofft sich der NABU auch ein besseres Datennetz über die Fälle von illegaler Wolfstötung, bei denen die Aufklärungsquote nach wie vor klein und die Dunkelziffer groß ist. Ebenso fehlen noch Daten, wie sich das dichte Straßennetz auf die Populationsentwicklung vom Wolf auswirkt. Aktuell gibt es bundesweit 31 Rudel und acht Wolfspaare in den Ländern Sachsen, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern.
 
 
 
 Die mit dem Wolf tanztWWF begrüßt bundesweites WolfszentrumWWF: Wolf muss nicht nur in Natur ankommen, sondern auch in Köpfen und Herzen der Menschen
 
 WWF Pressemitteilung, 10.2.16
 
 Die Naturschutzorganisation WWF begrüßt die Einrichtung eines bundesweiten Wolfszentrums. Die Beratungs- und Dokumentationsstelle wurde am Mittwoch von Bundesumweltministerin Barbara Hendricks in Berlin vorgestellt. Mit dem neuen Zentrum erfüllt sich eine zentrale Forderung des WWF, damit das Nebeneinander von Wolf und Mensch in Deutschland möglichst Konfliktfrei und für alle Seiten harmonisch gestalteten werden kann.
 
 „Endlich gibt es eine bundesweite Anlaufstelle, die den eigentlich zuständigen Behörden der Bundesländer unter die Arme greifen und rund um den Wolf beratend zur Seite stehen kann. Auch das angekündigte, bundesweite und umfassende Monitoring ist dringend notwendig, schließlich hält sich ein Wolf nicht an Bundesländergrenzen“, so WWF-Sprecher Roland Gramling. „Der Wolf muss sich nicht nur in der Natur wieder etablieren können, sondern auch in den Köpfen und Herzen der Menschen in ganz Deutschland.“
 
 Zugleich gelte es, bestehende Vorbehalte und Ängste weiterhin ernst zu nehmen und durch ein effektives Wildtiermanagement abzubauen. Mit der neu geschaffenen Beratungs- und Dokumentationsstelle bewege sich die Bundespolitik in die richtige Richtung, so der WWF. Nun müssten die Länder nachziehen. Vor allem in jenen Regionen der Republik, wo der Wolf noch nicht oder erst seit kurzem aufgetaucht sei, gäbe es im Management noch teils erheblichen Nachholbedarf. Es müssten nun endlich tragfähige, professionelle Strukturen geschaffen werden. Diese nützten nicht nur dem Wolf, sondern auch betroffenen Nutzergruppen wie Nutztierhalten oder Jäger.
 
 „Ein Schäfer, egal ob in Bayern, Niedersachsen oder Brandenburg muss sich nicht nur auf den Wolf vorbereiten, er muss sich vor allem sicher sein können, dass er beim proaktiven Herdenschutz unterstützt wird und es im Falle von Schafsrissen durch den Wolf schnelle Hilfe gibt“, so Gramling.
 
 Ausdrücklich begrüßte der WWF das klare Statement der Umweltministerin zum Wolf als bedrohte Tierart. Auf der Pressekonferenz in Berlin habe Hendricks unmissverständlich klar gemacht, dass der Wolf „nicht ins Jagdrecht“ gehöre, so der WWF.
 
 
 
 
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